18. Mai 2022

Allianzgebetswoche: Die Stimme für Verfolgte erheben

Quelle: idea.de

Bad Blankenburg (idea) – Mit dem Aufruf, stärker die Stimme für verfolgte Christen zu erheben, hat die 166. internationale Gebetswoche der Evangelischen Allianz am 8. Januar in Deutschland begonnen. „Wir wollen fürbittend der Tausenden von Christen gedenken, die in Angst und Schrecken leben“, sagte der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Hartmut Steeb (Stuttgart), in Eröffnungsgottesdiensten in Ölbronn-Dürrn bei Pforzheim und Heidelberg.

So seien Christen im Norden Nigerias in keiner Kirche mehr sicher, weil sie dort islamische Extremisten der Terrorgruppe Boko Haram verfolgen. Bei ihren Anschlägen kamen seit Weihnachten fast 300 Menschen ums Leben. Steeb verwies ferner auf Tausende von Christen, die in Nordkorea „in furchtbarsten Straflagern um ihres Glaubens willen leiden“. Zu der Gebetswoche werden allein in Deutschland rund 300.000 Christen an 1.100 Orten erwartet. Sie steht unter dem Motto „Verwandelt durch Jesus Christus“. Steeb sagte, er wünsche sich, dass die Gebetswoche „ein Weckruf für die Gemeinde Jesu in unserem Land ist“. Es gelte aufzustehen, „aus dem Sofa christlicher Alltäglichkeiten“ und sich durch die Kraft der Botschaft Christi verändern zu lassen. Steeb äußerte die Sorge, dass es gerade Freiheit, Frieden und Wohlstand sein könnten, „die uns dazu verleiten, Christsein als eine bloß bürgerliche Tugend anzusehen“.

Lebensfreude ein Markenzeichen der Christen

Im thüringischen Bad Blankenburg, dem Sitz der Deutschen Evangelischen Allianz, sprach zum Auftakt der frühere Präses des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes (Vereinigung Landeskirchlicher Gemeinschaften), Pastor Christoph Morgner (Garbsen bei Hannover). Er sagte zum Thema Verwandlung: „Wo Gott uns in die Finger bekommt, bleiben Änderungen nicht aus.“ Die Perspektive eines ewigen Lebens bei Gott mache Christen fröhlich und wecke Lebensfreude: „Sie gehört als Markenzeichen zu uns Christen.“ Zugleich sollten sie sich fragen: „Was können wir als Einzelne und als Gemeinden tun, um denen unter die Arme zu greifen, die am Leben leiden?“ Der Generalsekretär der pietistischen Dachorganisation, Theo Schneider (Kassel), rief in Herborn (Mittelhessen) und Bad Oeynhausen bei Bielefeld dazu auf, sich vom auferstandenen Herrn Jesus Christus verändern zu lassen: „Niemand muss so bleiben, wie er ist.“ Vergebung, Neuanfang und Korrektur seien möglich. Das gelte nicht nur für jeden Einzelnen, sondern auch für Familien, Gemeinden und Gruppen.

Jesus gibt dem Leben die „Qualitätsstufe Ewigkeit“

Der Leiter des Evangelischen Allianzhauses, Thomas Günzel (Bad Blankenburg), ermunterte in Freudenberg-Oberfischbach (Siegerland) dazu, das eigene Leben Jesus Christus anzuvertrauen. Wer das tue, werde eine Verwandlung erleben, die nur Gott schenken könne: „Unser Leben gewinnt durch die Verbindung zu Jesus Christus eine neue Qualität; es wird verwandelt in die Qualitätsstufe Ewigkeit.“ Der Präses des Bundes Freier evangelischer Gemeinden, Ansgar Hörsting (Witten), sagte in Breidenbach bei Marburg, Christen stünden nicht nur vor großen Veränderungen, sondern in erster Linie vor großen Verheißungen: „Der heilige Gott hat die Kraft zur Veränderung. Seine Auferstehungsmacht ist unvergleichlich. Wenn wir uns oder etwas in dieser Welt verändern wollen oder den Veränderungen um uns gewachsen sein wollen, dann nur mit dieser Kraft Gottes und der Kraft seiner Verheißungen.“

Christen auf der Seite des Siegers

Hörstings Vorgänger Peter Strauch (Wetter/Ruhr) predigte zur Eröffnung in Sinsheim bei Heidelberg. Nach seinen Worten hat Jesus Christus durch seine Auferstehung über Sünde, Tod und Hölle gesiegt. Zwar werde dieser Triumph erst bei seiner Wiederkunft für alle Welt „offensichtlich“, aber bereits heute lebe die Gemeinde Jesu auf der Seite des Siegers, auch wenn sie nicht besonders siegreich zu sein scheine: „Aber sie hat teil an seinem Sieg. Das reicht für alle Zeit und Ewigkeit.“

Beten in 100 Metern Höhe

Die Evangelische Allianz Köln eröffnete die Gebetswoche in einem Hochhaus mit einem weiten Blick über die nächtlich erleuchtete Stadt. 280 Gäste besuchten im 28. Stock des LVR-Turms in rund 100 Metern Höhe ein Konzert mit dem christlichen Popsänger Johannes Falk (Mannheim) und seiner Band – in stimmungsvoller Atmosphäre mit Dom, Rhein und Stadtzentrum im Hintergrund. Der Kölner Allianzvorsitzende, Pastor Klaus-Peter Nanz, sagte gegenüber idea: „Bei diesem Ausblick bewegt mich die Frage, wie wir als Christen wirkungsvoll ein Segen für unsere Stadt sein können.“ Für das Engagement der Christen vor Ort gelte: „Gott möchte Qualität.“ Deshalb habe man diesen besonderen Ort und das Konzert an den Anfang der Allianzgebetswoche gesetzt, die von 20 Kölner Gemeinden getragen wird.