29. Januar 2022

Die Ehe steht nach wie vor hoch im Kurs

Quelle: idea.de

Foto: JMG/pixelio.de

Stuttgart/Brüssel (idea) – Die traditionelle Ehe steht bei den Deutschen nach wie vor hoch im Kurs. Gleichzeitig werden so viele Kinder unehelich geboren wie noch nie. Einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Magazins Reader’s Digest (Januar-Ausgabe) zufolge befürworten 71 Prozent der Bundesbürger ein Leben mit Trauschein; 28 Prozent sagen Nein dazu, und der Rest ist unentschieden.

Im Durchschnitt ist die Braut heute bei ihrer ersten Eheschließung etwa 30 Jahre alt, der Bräutigam zwischen zwei und drei Jahre älter. Für 86 Prozent der Paare ist der Entschluss zu heiraten in erster Linie ein Liebesbeweis. In der Altersgruppe der 30- bis 39-Jährigen schließen sich sogar 90 Prozent dieser Aussage an. 83 Prozent der Befragten verbinden mit der Eheschließung das Signal: „Wir gehören zusammen.“ Die größte Gefahr für den Fortbestand einer Ehe ist der Umfrage zufolge ein Seitensprung. 46 Prozent der Befragten gaben an, die Untreue des Partners bedeute einen massiven Vertrauensverlust. 30 Prozent hingegen meinen, nicht der Ehebruch, sondern die Entfremdung der Partner sei der Knackpunkt für eine Ehe.

Kinder können auch vor der Ehe kommen

Eine knappe Mehrheit (54 Prozent) findet nichts dabei, wenn unverheiratete Paare Kinder haben. In den neuen Bundesländern meinen sogar 70 Prozent der Befragten, dass der Nachwuchs vor der Hochzeit kommen dürfe. „Im Osten ist mittlerweile die Mehrheit der Geburten unehelich“, erklärt dazu Prof. Johannes Kopp vom Institut für Soziologie der Technischen Universität Chemnitz. In Deutschland hatte im Jahr 2009 nach Angaben des Jahrbuchs der europäischen Statistikbehörde Eurostat fast jedes dritte Baby (32,7 Prozent) eine unverheiratete Mutter. In der ganzen Europäischen Union liegt dieser Wert bei 37,4 Prozent; 1990 waren es 17,4 Prozent.

Gleichstellung für Homo-Partnerschaften

In Deutschland sind laut Reader’s Digest (Stuttgart) mehr als zwei Drittel (69 Prozent) der über 1.000 Befragten der Meinung, dass gleichgeschlechtliche Partnerschaften der Ehe in jeder Hinsicht gleichgestellt sein sollten. Allerdings hält es eine knappe Mehrheit (52 Prozent) für richtig, dass der Staat die Ehe rechtlich besser stellt als andere Beziehungsformen.