21. Oktober 2021

EKD und Evangelikale gratulieren dem neuen Bundespräsidenten

Quelle: idea.de

Christian Wulff (Bild) setzte sich im 3. Wahlgang gegen Joachim Gauck durch. Foto: PR

Berlin (idea) – Die Wahl des CDU-Politikers Christian Wulff (51) zum neuen Bundespräsidenten wird von der EKD und der evangelikalen Bewegung begrüßt. Es gibt aber auch Zurückhaltung. Für den von den Fraktionen CDU/CSU und FDP nominierten bisherigen Ministerpräsidenten von Niedersachsen entschieden sich im dritten Wahlgang 625 der 1242 anwesenden Mitglieder der Bundesversammlung. Der Kandidat von SPD und Bündnis90/Die Grünen, Joachim Gauck (70), bekam 494 Stimmen.
 

Der EKD-Ratsvorsitzende, Präses Nikolaus Schneider (Düsseldorf), würdigte die politische Erfahrung und das diplomatische Gespür des neuen Bundespräsidenten. Beides sei nötig, um die Sehnsucht nach Kontinuität, Orientierung und Gerechtigkeit in der Gesellschaft zu erfüllen. „Mögen Sie sich in Ihrem Bemühen um unser Gemeinwohl von Gottes Wort getragen wissen, vor allem dann, wenn die vor Ihnen liegenden Aufgaben Ihre Kräfte zu übersteigen scheinen“, schrieb Schneider.

Badischer Bischof bedauert Scheitern Gaucks

Zurückhaltend äußerte sich der der badische Landesbischof Ulrich Fischer (Karlsruhe). Er bedauert, dass Gauck nicht zum Zuge kam. Gauck habe sich als Leiter der nach ihm benannten Behörde für die Stasi-Unterlagen und als Pfarrer in der Wendezeit der DDR sich ein Profil erworben, das ihm eine parteipolitische Unabhängigkeit verleihe. Von Wulff erwartet Fischer eine integrierende Funktion sowie Anstöße zur Bewältigung der Krise. Er hoffe, dass sich der politische Routinier Wulff nicht in Parteienstreitigkeiten einmische.

Werth: Freude über Wulffs christliche Grundüberzeugungen

Im Namen der evangelikalen Bewegung gratulierte der Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz und Vorstandsvorsitzende von ERF-Medien, Jürgen Werth (Wetzlar). Deutschland habe einen respektablen Bundespräsidenten bekommen, der Impulse über den Horizont tagespolitischer Überlegungen hinaus geben kann. „Ich wünsche ihm viel Kraft, Antworten auf drängende Fragen zu geben: Wie soll Deutschland in 10 bis 20 Jahren aufgestellt sein? Welches Gesicht soll unsere Gesellschaft tragen? Welche Werte sollen unser Zusammenleben prägen?“, sagte Werth gegenüber idea. Er freue sich über die christlichen Grundüberzeugungen von Wulff und wünsche ihm Gottes Segen, um der Gesellschaft hilfreiche Orientierung geben zu können.

„Deutschland braucht eine geistig-moralische Wende“

Auch der Vorsitzende der Internationalen Konferenz Bekennender Gemeinschaften, Pastor Ulrich Rüß (Hamburg), wünschte dem neuen Bundespräsidenten vor allem Gottes Segen, Mut und Kraft aus einem starken Gottvertrauen. Damit Deutschland von den Egoismen Einzelner und Gruppen hin zu mehr Gemeinsinn komme, brauche das Land eine geistig-moralische Wende zurück zu den christlich-kulturellen Wurzeln. „Dazu möge der neue Bundespräsident nötige Impulse geben“, so Rüß.