25. Januar 2022

Türkei: Vorbehalte gegenüber Christen wachsen

Quelle: idea.de

Drei Viertel der Bevölkerung stehen Christen kritisch gegenüber. Foto: Wikipedia/Flickr.Com/Tomas Maltby

Z ü r i c h (idea) – Vorbehalte gegenüber Christen nehmen in der Türkei zu. Das geht aus dem Jahresbericht über Religion und Werteinstellungen des Züricher Medienforschungsinstituts Media Tenor hervor. Demnach ist der Anteil der türkischen Bevölkerung, der eine kritische Haltung gegenüber Christen einnimmt, von 44 Prozent im Jahr 2004 auf 74 Prozent im Jahr 2008 gestiegen.

 
Damit genießen Christen in dem Land, das Mitglied der Europäischen Union werden will, das schlechteste Image aller befragten Länder. Selbst im muslimisch geprägten Pakistan (60 Prozent), dem kommunistischen China (55) und Ägypten (46) liegt der Anteil der Bevölkerung, die Christen gegenüber skeptisch ist, unter dem Wert der Türkei. Grund dafür ist laut dem geschäftsführenden Chefredakteur von Media Tenor, Roland Schatz, die Berichterstattung über die Papst-Rede im September 2006 in Regensburg. Darin ging Benedikt XVI. auf die Rolle der Gewalt im Islam ein. Manche Muslime sahen diesen Vortrag als eine Hasspredigt an. Die größten Vorbehalte gibt es dem Bericht zufolge gegenüber den Juden: In Ägypten, Jordanien und Libanon stehen zwischen 95 und 97 Prozent der Bevölkerung ihnen kritisch gegenüber. Das Bild über Muslime ist besonders in Japan (61 Prozent), Indien (56) und China (55) mit Vorbehalten belastet. In Deutschland steht jeder zweite ihnen skeptisch gegenüber.