25. Januar 2022

Stadtreinigung schickt Greenpeace Rechnung für Farbaktion

Quelle: jungefreiheit.de

Foto: bsr.de

BERLIN. Die Berliner Stadtreinigung (BSR) hat angekündigt, der Umweltschutzorganisation Greenpeace die Reinigungskosten der Straßen um die Berliner Siegessäule in Höhe von voraussichtlich mehr als 15.000 Euro in Rechnung zu stellen. Am Dienstag hatten die Umweltschützer 3.500 Liter gelber Farbe auf der Fahrbahn verteilt.

Entgegen der Mitteilung von Greenpeace, die Farbe sei leicht abwaschbar, habe sich die Reinigung sehr aufwendig gestaltet. BSR-Sprecher Sebastian Harnisch sagte auf Nachfrage der JF, die Angestellten der Stadtreinigung seien über sieben Stunden im Einsatz gewesen, um die betroffenen Fahrspuren zu säubern.

Sehr aufwendige Reinigung

„Es waren vier Spülwagen und acht Kehrmaschinen im Einsatz.“ Die Reinigungsfahrzeuge hätten mehrere Durchgänge benötigt, „bis die Fahrbahnmarkierungen wieder sichtbar wurden“. Der ganze Vorgang sei „sehr aufwendig“ gewesen, und habe„eine außergewöhnliche Zusatzbelastung“ zum normalen Arbeitspensum an diesem Tag dargestellt, so Harnisch weiter. Insgesamt habe man rund 135.000 Liter Wasser zum abwaschen der Farbe gebraucht.

Die Aktion hat auch ein juristisches Nachspiel. Die Polizei nahm vor Ort die Personalien von 15 Greenpeace Mitgliedern auf. Sie hat Ermittlungen wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr und Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz eingeleitet. Außerdem wurde ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Gewässerverunreinigung eingeleitet, twitterte die Berliner Polizei. Denn das Schmutzwasser am großen Stern werde direkt in die Spree geleitet.

Werben für Sonnenenergie

Der Anlaß der Aktion war ein Treffen der Kohlekommission der Bundesregierung. Greenpeace habe ein Zeichen für den Ausstieg aus der Kohle- und für die Nutzung der Sonnenenergie setzen wollen. „Der verschleppte Kohleausstieg ruiniert Deutschlands Klimabilanz und bremst die Modernisierung unseres Energiesystems hin zu Solar und Windkraft“, sagte Greenpeace-Sprecher Christoph von Lieven der Nachrichtenagentur dpa. (ag)