19. Januar 2022

AfD gedenkt ermordeter Susanna mit Schweigeminute

Quelle: jungefreiheit.de

BERLIN. Die AfD hat im Bundestag mit einer spontanen Schweigeminute der ermordeten Susanna F. aus Mainz gedacht. Während der Debatte am Freitag morgen um die geplante Erhöhung der Parteienfinanzierung trat der AfD-Abgeordnete Thomas Seitz ans Rednerpult und erklärte, seine Partei lehne den Antrag ab. Gleichzeitig sagte er, die AfD-Fraktion widme ihre Redezeit dem getöteten Mädchen.

Im Anschluß verbrachte er die restliche Zeit schweigend am Rednerpult und ignorierte auch die Zwischenfragen der irritierten Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth. Während der Schweigeminute standen auch sämtliche AfD-Bundestagsabgeordneten auf. Nach einiger Zeit forderte Roth Seitz auf, das Podium zu verlassen.

Susannas Leiche war am Mittwoch im Wiesbadener Stadtteil Erbenheim von der Polizei gefunden worden. Die Schülerin, die Mitglied der jüdischen Gemeinde war, war seit etwa zwei Wochen vermißt worden. Sie soll am 22. Mai von einem Asylbewerber aus dem Irak vergewaltigt und ermordet worden sein.

AfD gibt Merkel Mitschuld

Der 20jährige Iraker floh Ende vergangener Woche mit seiner Familie zurück in den Irak. Er soll mit einer anderen Identität, als mit der er sich in Deutschland aufhielt, von Düsseldorf über die Türkei ausgereist sein. Der Iraker war der Polizei bereits wegen mehrerer Delikte bekannt. Auch wurde ihm vorgeworfen, ein 11 Jahre altes Flüchtlingsmädchen vergewaltigt zu haben. Er war mit seiner Familie im Oktober 2015 über Griechenland nach Deutschland gekommen. Im Dezember 2016 wurde sein Asylantrag abgelehnt.

Kurdische Sicherheitsbehörden konnten den mutmaßlichen Mörder jedoch in der Nacht zu Freitag im Nordirak festnehmen. Sie waren auf Bitten der Bundespolizei tätig geworden, teilte das Bundesinnenministerium mit. Budnesinnenminister Horst Seehofer (CSU) dankte kurdischen Sicherheitskräften für ihren Einsatz. Der Erfolg sei das Ergebnis der guten Zusammenarbeit zwischen den kurdischen Sicherheitsbehörden im Irak und der deutschen Bundespolizei.

Die AfD gibt Bundeskanzlerin Angela Merkel eine Mitschuld an dem Fall. „Frau Merkel ist für die grausame Tat mitverantwortlich, denn sie ist auch ein Resultat ihrer verfehlten Willkommenspolitik“, sagte der AfD-Bundestagsabgeordnete Sebastian Münzenmaier der JUNGEN FREIHEIT. „Die angeblich humanitäre Geste vom Sommer 2015 entpuppt sich nun als mörderische Geste“, kritisierte er. (krk)