29. Januar 2022

Ermordet, weil sie Christin werden wollte

Quelle: jungefreiheit.de

Foto: Thomas Schneider/agwelt

LÜNEBURG. Der Mord an zwei Frauen in Lüneburg Anfang Januar ist aufgeklärt. Nach Angaben der Polizei ermordete der irakische Jeside Ziad K. seine Frau und eine Freundin, weil diese zum Christentum konvertiert war. Der Grund für die Tat „dürfte gewesen sein, daß seine Ehefrau sich von ihm trennen und zum christlichen Glauben übertreten wollte, wofür er die Freundin seiner Ehefrau mitverantwortlich machte“, sagte ein Polizeisprecher dem Focus.

Gegen den 33jährigen Mann wurde Anklage wegen Mordes erhoben. Er habe die Frauen mit mehreren Stichen „aus niedrigen Beweggründen und heimtückisch“ mit einem Küchenmesser getötet, heißt es von der Polizei. Die Tat hatte sich bereits am 4. Januar ereignet. Nachdem der Ehemann untergetaucht war, wurde er am 23. Januar in Hamburg festgenommen.

60.000 Jesiden in Deutschland

Die ermordete Freundin der Ehefrau besuchte nach Angaben der Evangelischen Nachrichtenagentur idea die freikirchliche Matthäus-Gemeinde, die dem Mülheimer Verband Freikirchlich-Evangelischer Gemeinden angeschlossen ist. Sie arbeitete laut Pastor Friedemann Pache auch im sozial-diakonischen Projekt „Eins A“ mit und hatte eine Gemeindemitgliedschaft beantragt. Sie hinterläßt einen Ehemann und zwei Kinder.

Die Jesiden sind eine nichtmuslimische Religionsgemeinschaft mit mehreren Hunderttausend Anhängern weltweit. Die meisten von ihnen sind Kurden. Übertritte zu anderen Religionen werden hart bestraft. In Deutschland leben etwa 60.000 Jesiden. (ho)