26. Mai 2022

Pakistanisches Gericht bestätigt Todesstrafe für Christin

Quelle: idea.de

Die pakistanische Christin Asia Bibi. Foto: IGFM

Lahore (idea) – Die pakistanische Christin Asia Bibi soll sterben. Der Oberste Gerichtshof der Provinz Punjab bestätigte am 16. Oktober in Lahore die Todesstrafe gegen die Mutter von fünf Kindern.

Bibi war vor vier Jahren als erste Frau in Pakistan wegen angeblicher Gotteslästerung zum Tode verurteilt worden. Die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) appelliert an Abgeordnete des Europäischen Parlaments, sich für Bibis Freilassung einzusetzen.

Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation stand das Gericht unter massivem Druck radikaler Muslime. In der Vergangenheit hätten diese vielfach Richter und Anwälte in Blasphemie-Verfahren mit dem Tode bedroht. In einigen Fällen seien Richter, die Angeklagte wegen erwiesener Unschuld freisprachen, umgebracht worden. Bei der Verhandlung über den Fall Bibi unter Leitung der Richter Anwar Ul Haq und Shahbaz Ali Rizvi seien bis zu 25 islamische Geistliche anwesend gewesen.

IGFM-Vorstandssprecher Martin Lessenthin (Frankfurt am Main) sieht darin einen Versuch, den Druck auf die Richter weiter zu erhöhen. Es gebe keine Beweise für die Anschuldigungen gegen die Christin. [Weiterlesen]