28. Mai 2022

Der Arm des „Islamischen Staates“ ist lang

Quelle: idea.de

Berlin/Hannover/Frankfurt am Main/Teheran (idea) – Der Einfluss der Terrorgruppe „Islamischer Staat“ (IS) reicht weit über die von ihr beherrschten Gebiete im Irak und Syrien hinaus.

Die Miliz bekämpft mit brutalsten Mitteln Christen, Jesiden und gemäßigte Muslime. Dafür möchte sie eine Milliarde Muslime rekrutieren, wie es in einem Internetaufruf heißt.

Auch in Deutschland wirbt die Terrorgruppe. Allerdings liegen dem Bundesverfassungsschutz keine gesicherten Zahlen über die Anhänger vor; auch seien IS-Strukturen hierzulande nicht bekannt. Gleichwohl fordert die Bundestagsabgeordnete der Links-Partei Ulla Jelpke von der Partei „Die Linke“ ein Verbot von IS in Deutschland.

Der Vorsitzende des Bundestagsinnenausschusses, Wolfgang Bosbach (CDU), bezweifelt die Möglichkeit eines solchen Verbots unter den derzeitigen Umständen. Er fordert jedoch, Sympathie-Werbung für IS unter Strafe zu stellen. Auch das werbende Auftreten einer Terrororganisation gefährde die Innere Sicherheit, sagte er der Westdeutschen Zeitung (Düsseldorf).

In Hannover demonstrierten am 16. August Tausende Jesiden und Kurden friedlich gegen den IS-Terrorismus. Auf Spruchbändern waren Parolen zu lesen wie „Stoppt IS“ oder „Wir sind alle jesidische Kurden“. Die Organisatoren sprachen von 30.000 Demonstranten; die Polizei schätzte die Zahl auf bis zu 8.000. [Weiterlesen]