21. Mai 2022

EKD eröffnet Studienzentrum für Genderfragen

Quelle: idea.de

Hannover (idea) – Die EKD hat am 7. April in Hannover ein Studienzentrum für Genderfragen in Kirche und Theologie eröffnet. Die Einrichtung löst das ehemalige Frauenstudien- und -bildungszentrum ab, das vor 20 Jahren im südosthessischen Gelnhausen gegründet wurde.

Bei der Eröffnung nannte es der EKD-Ratsvorsitzende, Nikolaus Schneider (Berlin), eine bedeutende Aufgabe für die evangelische Kirche, eine gerechte Gemeinschaft von Frauen und Männern zu gestalten. Dabei sollten alle ihre Gaben und Fähigkeiten unabhängig vom Geschlecht entfalten können. Schneider: „Wir haben erkannt, dass nicht nur Frauen durch Zuschreibungen und Rollenerwartungen in ihren individuellen Möglichkeiten beschränkt werden.“ Auch Männer wollten sich nicht mehr auf die ihnen zugeschriebene Berufs- und Ernährerrolle beschränken lassen. Statt der Frauenperspektive werde das Studienzentrum daher den Gender-Ansatz zugrunde legen.

Zum Hintergrund: Der englische Begriff „Gender“ bedeutet „Geschlecht“. Die Genderforschung behauptet, dass die Unterschiede zwischen Mann und Frau kulturell konstruiert sind. Die Präses der EKD-Synode, Irmgard Schwaetzer (Berlin), sagte bei der Eröffnung, dass die Geschlechtergerechtigkeit stets ein wichtiges Anliegen des Kirchenparlaments gewesen sei. Es gebe zwar vielfältige Erfolge: „Ein noch unerfülltes Ziel bleibt indes die ausgewogene Repräsentanz beider Geschlechter in Leitungsämtern von Kirche und Diakonie.“ Um dieses Ziel zu erreichen, sei es erforderlich, die Strukturen der Leitungsämter so zu verändern, dass sie für Frauen und Männer mit modernen Lebensentwürfen attraktiv seien. Studienleiterinnen der Einrichtung sind die feministischen Theologinnen Prof. Claudia Janssen und Simone Mantei. Laut Janssen soll das Studienzentrum ein Ort des Dialogs sein: „Geschlechterbewusste Theologie steht für eine Kultur der [Weiterlesen]