17. September 2021

Familienkongress: „Familienschutz als Freiheitsrecht achten“

Quelle: ead.de

GRZ Krelingen. Foto: grz-krelingen.de

Gleichstellung von homosexuellen Paaren, Gender-Mainstreaming, Kita-Ausbau: Deutschland ist auf dem Weg in die Einheitsgesellschaft, sagte Hartmut Steeb, Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, bei einem Familienkongress in Krelingen. Dafür sei nicht nur Rot-Grün verantwortlich, wie viele Christen meinten.

Der Staat wolle selbst im privatesten Bereich seiner Bürger mitreden. Zwar schütze Artikel 6 im Grundgesetz deren Freiheit in familiären und Erziehungsangelegenheiten. Faktisch sei Deutschland aber „auf dem besten Weg zu einer Einheitsgesellschaft“, die zunehmend den Familien die Erziehung wegnehmen wolle. Wer sich dieser Tendenz widersetze, werde als Störfaktor wahrgenommen, sagte Steeb.

Wenn andere Lebensformen mit der Institution von Ehe gleichgestellt werden, werde der besondere Schutz der Familie aufgehoben und ihre „grundgesetzlich verbriefte Einzigartigkeit“ genommen. Das sei diskriminierend gegenüber Ehe und Familie. Denn was nicht gleich ist, müsse auch nicht gleichberechtigt sein.

Gendertheorie wie eine Naturgewalt

Ebenso komme die Gendertheorie trotz fehlender wissenschaftlicher Begründungen „wie eine Naturgewalt daher“ und fordere dazu auf, Ungleiches zwischen Männern und Frauen gleich zu behandeln. Die Reform des Scheidungs- und Unterhaltsrechts bestrafe Mütter, da Erstpartnerinnen bei Unterhaltsansprüchen nicht grundsätzlich bei den Unterhaltsfragen bevorzugt würden.

Auch die zunehmende Ganztagsbetreuung und der Kita-Ausbau benachteiligten häuslich erziehende Elternteile, sagte Steeb. Diese Maßnahmen seien Statistiken zufolge ohnehin nur für gut ein Drittel der Kinder relevant. Das sei seiner Meinung nach keine Gleichberechtigung. An Stelle von Familienpolitik werde hier eine „Familienentfernungspolitik“ priorisiert.

Uminterpretation des Familienbegriffs

Die Politik habe laut Steeb „die Uminterpretation des Familienbegriffs“ in den vergangenen Jahrzehnten „sehr erfolgreich organisiert und systematisch durchgeführt“. Dies wirke sich auch auf Medien, die Rechtsprechung, Kirche und Gesellschaft aus. Politik folge damit nicht nur gesellschaftlichen Veränderungsprozessen, sondern präge sie aktiv. Allerdings sei dies entgegen der Eindrücke mancher Christen nicht ausschließlich das Ergebnis rot-grüner Politik. Das Bundesverfassungsgericht urteilte auch gegen Regelungen, die christdemokratische Regierungen veranlasst hatten, und forderte eine konsequentere und bessere Umsetzung des sechsten Grundgesetz-Artikels. (pro)

Von: sd