17. September 2021

Dschihadisten-Mutter kam mit Waffenteilen ins Flugzeug

Quelle: jungefreiheit.de

Foto: Thomas Schneider/agwelt.de

KÖLN. Eine Mutter von zwei in Syrien kämpfenden Islamisten konnte vom Flughafen Köln/Bonn im vergangenen Jahr mit Waffenteilen und leeren Kalaschnikow-Magazinen in die Türkei fliegen. Insgesamt wurden bei zwei Reisen im November und Dezember mehr als 200 Munitionsbehälter sowie Zielfernrohre im Gepäck der Frau entdeckt, ohne daß diese beschlagnahmt wurden, berichtet die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung.

Ihre beiden Söhne kämpfen seit 2013 für islamistische Verbände in Syrien. Bereits 2008 hatten die damals 15 und 16 Jahre alten Brüder in Köln versucht, eine Polizeistreife zu ermorden, um an die Waffen der Beamten zu kommen. Nach eigenen Angaben wollten sie damit im „Heiligen Krieg“ Amerikaner töten. Sie wurden dafür zu neun beziehungsweise 19 Monaten Jugendhaft verurteilt. Später waren sie an den Salafisten-Ausschreitungen im Mai 2012 in Solingen beteiligt.

Terroristen und Kriegsverbrecher

Mittlerweile soll sich dem Duo in Syrien auch eine 15 Jahre alte moslemische Schülerin aus Konstanz angeschlossen haben. Videos im Internet zeigen, wie das Mädchen mit Waffen posiert und zum Kampf aufruft. Nach Angaben des Präsidenten des Bundesamts für Verfassungsschutz, Hans-Georg Maaßen, weiß der Geheimdienst von etwa einem Dutzend Jugendlicher Islamisten aus Deutschland, die sich auf den Weg nach Syrien gemacht haben.

Viele von ihnen sollen sich der Terrorgruppe „islamischer Staat im Irak und Syrien“ angeschlossen haben, die für zahlreiche Kriegsverbrechen an Regierungssoldaten, Christen und gemäßigten Rebellen verantwortlich ist und Teile des Landes unter ihre Kontrolle gebracht hat. Die meisten der hilflosen Opfer werden vor laufenden Kameras enthauptet. (ho)