29. Juni 2022

China führt auf „Atheisten-Atlas“

Quelle: idea.de

Foto: Dieter Schütz/pixelio.de

Washington (idea) – China ist das Land weltweit, in dem sich die meisten Menschen als Atheisten bezeichnen. Das ist das Ergebnis einer US-amerikanischen Umfrage mit dem Titel „Weltweiter Index zu Religion und Atheismus“.

Befragt wurden 50.000 Menschen in 40 Ländern, ob sie sich selbst als „religiös“, „nicht religiös“ oder „überzeugte Atheisten“ verstehen; dabei war es unerheblich, ob sie regelmäßig an Gottesdiensten teilnehmen oder nicht.

Während sich weltweit durchschnittlich nur 13 Prozent als Gottesleugner bezeichneten, war es in China mit 47 Prozent fast jeder Zweite. Der hohe Anteil ist der Studie zufolge auf die politische Entwicklung der kommunistisch regierten Volksrepublik zurückzuführen, die 1949 als atheistischer Staat gegründet wurde.

Offiziell herrscht seit den achtziger Jahren in China Religionsfreiheit. Der kommunistischen Führung seien religiöse Gemeinschaften aber nach wie vor suspekt, berichtet die Internet-Zeitung „Christian Post“ (Washington). Trotzdem seien in den vergangenen Jahren besonders die illegalen Hauskirchen stark gewachsen.

Schätzungen zufolge halten sich zehn Millionen Katholiken und bis zu 70 Millionen Protestanten zu diesen Gemeinden, während die staatlich anerkannte Drei-Selbst-Kirchenbewegung maximal 20 Millionen Mitglieder zählt. Außer in China bezeichnen sich auch in Japan mit 31 Prozent überdurchschnittlich viele Menschen selbst als Atheisten, gefolgt von Tschechien, Frankreich, Südkorea, Deutschland, den Niederlanden, Österreich, Island, Australien und Irland. Selbst in Saudi-Arabien gaben fünf Prozent der Bevölkerung an, sie seien Atheisten – und das, obwohl Atheismus in dem islamischen Land als Straftat gilt. [Weiterlesen]