29. Januar 2022

Altbischof Wilckens: In der Bibel spricht Gott

Quelle: idea.de

Ulrich Wilckens em. Professor für Neues Testament Bischof i. R. des Sprengels Holstein-Lübeck der NEK Foto: http://bischof-wilckens.de/

Hamburg (idea) – Kritik an dem in der evangelischen Kirche vorherrschenden Bibelverständnis hat der nordelbische Altbischof Ulrich Wilckens (Lübeck) geübt. Er mahnte dazu, die Bibel wieder als Wort Gottes ernstzunehmen. Der Theologieprofessor und Bibelübersetzer sprach bei der Herbsttagung der Kirchlichen Sammlung um Bibel und Bekenntnis in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) Mitte November in Hamburg. Wie er vor über 100 Teilnehmern sagte, habe die moderne historische Auslegung zum Prinzip, alle Aussagen des Alten und Neuen Testaments als Zeugnisse menschlicher Erfahrung und Nachdenkens zu sehen sowie die Auslegung als Werk menschlicher Vernunft zu betrachten. Doch in der Bibel sei „das Wort des heiligen Gottes“ zu hören. Deshalb heiße sie „Heilige Schrift“. Die historisch-kritische Auslegung sei ein Produkt der Aufklärung im 18. Jahrhundert. Wilckens: „Von Anfang an war es eine tiefgreifende Verfehlung, die Vernunft zur Richterin über Gott zu machen, so dass Glaubensgehorsam gegenüber Gott als des autonomen Menschen unwürdige Heteronomie (Fremdbestimmtheit) erschien.“ Der Altbischof weiter: „Es gibt sicherlich viel zu tun, um zum neuen Ernstnehmen Gottes in seiner Geschichte in einem Ernstnehmen der Wahrheit ihrer Bezeugung in der Heiligen Schrift zu finden.“ [Weiterlesen]