25. Mai 2022

Kirchliche Handreichung für Wissen über Homosexualität

Quelle: agwelt.de

(AG WELT) Die Bundesarbeitsgemeinschaft „Kirche und Rechtsextremismus“ (BAG K+R) wirbt mit einer „Handreichung“ für mehr Wissen über Homosexualität. Mit dem Aufruf „Nutzen Sie deren Angebote“, ermutigt das kirchliche Faltblatt Christen dazu, sich beispielsweise „über die Arbeit der… AG Homosexuelle und Kirche, der LesBiSchwulen Gottesdienst-Gemeinschaften im deutschsprachigen Raum (http://www.lsgg.org/) und des Lesben- und Schwulenverbandes (www.lsvd.de)“ zu erkundigen.

Die Arbeitsgemeinschaft kritisiert hingegen „die katholische Amtskirche und viele Vertreter_innen evangelikaler oder konservativer Kreise im Protestantismus“, weil sie „der Homosexualität weiterhin negativ gegenüber“ stünden. Wörtlich heißt es:

„`Homoheiler` wollen homosexuelle Menschen gar `heilen` oder `umpolen`. Zu den Unterstützenden zählen sogar einige Fachverbände des Diakonischen Werkes der EKD, bspw. die Offensive Junger Christen mit ihrem Forschungsinstitut Deutsches Institut für Jugend und das Weiße Kreuz e.V.“

Es fehle ihnen an „Weltoffenheit“ und „religiöser Toleranz“, schreiben die Autoren des Flyers.

Kritik geübt wird auch an der am 1. Juni veröffentlichten Erklärung des sächsischen Evangelisationsteams unter Leitung von Lutz Scheufler. Das Evangelisationsteam der Evangelikalen Stiftung in Sachsen hatte in einer öffentlichen „Stellungnahme zur Öffnung der Pfarrhäuser für homosexuell lebende Pfarrer“ mitgeteilt, dass es „den Landesbischof, die Kirchenleitung und die Landessynode nicht mehr als geistliche Leitung“ der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens anerkenne. Die Unterzeichner der Stellungnahme stellten mit Bedauern fest, „dass es auf Grundlage des Kirchenleitungsbeschlusses vom 21. Januar 2012 in seelsorgerlichen Ausnahmefällen Einzelerlaubnisse für homosexuelle Partnerschaften im Pfarrhaus geben kann.“ Weiter hieß es in der Erklärung: „Nach unserem Schriftverständnis ist praktizierte Homosexualität mit der Heiligen Schrift nicht vereinbar.“ Außerdem bat das Evangelisationsteam die Sächsischen Bekenntnis-Initiative (SBI), „eine Bekenntnissynode“ zu gründen.

Die „BAG K+R“ mahnt in ihrer homophilen Handreichung, dass die Erklärung des sächsischen Evangelisationsteams „durch die missbräuchliche Verwendung des Begriffes `Bekenntnissynode`“ alarmieren müsse, mit dem – so die Faltblattinformation – „letztmalig 1934 in Barmen evangelische Christ_innen gegen die `Entjudung der Bibel` und den Einzug völkisch-nationalsozialistischer Ideologie in den deutschen Protestantismus“ angekämpft hätten. Alarmierend sei auch, dass vier Unterzeichnende zum Zeitpunkt der Erklärung „Angestellte der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens“ waren.

Der inzwischen dritte BAG K+R-Informationsflyer stellt sich „gegen die gesellschaftlich
weit verbreitete Vorstellung, Homosexualität sei normabweichend“
. Im biblischen Bezug verweist man darauf, dass die Paulus-Briefe „nur im Kontext ihrer Entstehungszeit und Zielsetzung“ zu verstehen seien. Wörtlich heißt es:

„Wir können die Bibel angesichts ihrer vielfältigen, teilweise wissenschaftlich widerlegten Einzelaussagen nicht wortgetreu auslegen.“

Die Autoren der Handreichung nehmen in ihrer pro-homosexuellen Haltung Bezug auf ein Papier der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Darin werde klargestellt:

„Christlicher Glaube ist Glaube an Jesus Christus, genauer: Glaube an Gott, wie er sich in Jesus Christus geoffenbart hat. Deshalb ist ‚der Grund‘ (1. Kor. 3,11) des christlichen Glaubens diese Person und nicht etwa das Buch der Bibel.“

Eine „christologische Bibelexegese“ komme, so die Autoren des Faltblattes, zu dem Fazit, dass sie mit der Möglichkeit rechne, biblische Texte zu tadeln, weil sie nicht christusgemäß seien. Gleichzeitig wird die Behauptung aufgestellt, dass die Bibelstellen zur Homosexualität (Lev. 18,22;20,13 / Röm. 1, 26-27 / 1. Tim. 1,9-10 / 1. Kor. 6,9 / 1. Kor. 6,9ff…) nicht zu den zentralen Aussagen der Bibel gehören würden. Mit dem Satz aus dem Johannesevangelium (13,23) „Einer von seinen Jüngern lag an Jesu Brust, der, den Jesus lieb hatte“, wird Jesus unterstellt, dass er – wörtlich – „keine Berührungsängste zu Menschen des gleichen Geschlechts gehabt hat und ihnen innig verbunden hat sein können“.

„Wegweisend für einen christlichen Umgang mit Menschen anderer sexueller Identität und Orientierung“ müssten – so die Autoren der Handreichung – „die biblischen Geschichten“ sein, in welchen Christus Solidarität und Freundschaft mit Menschen vorlebe, deren Lebensweise nicht einer vordergründigen Norm entspräche.

Kommentar

Mit der Handreichung der „Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus“ (BAG K+R) werden Christen diskriminiert, für die die Bibel vom 1. Buch Mose bis zur Offenbarung des Johannes das von Gott inspirierte Wort Gottes ist. Den Autoren mangelt es offensichtlich an Wissen und Erkenntnis, sonst wüssten sie, dass 1. die Diskriminierung von homosexuellen Menschen mit dem Evangelium von Jesus Christus niemals begründbar ist und 2. homosexuelle Partnerschaften Gottes Willen widersprechen. Gottes Wort ist die einzig gültige Norm und Gott, der Schöpfer Himmels und der Erden und der Vater Jesu Christi, ist die einzige und oberste Autorität. Sein Wort hat von Ewigkeit zu Ewigkeit volle Gültigkeit. Dazu gehören uneingeschränkt Bibelstellen, die Homosexualität einer sündhaften Lebensweise zuordnen. Christen, die Gott mehr gehorchen als religiös verbrämten Irrlehren, auch nur in die Nähe von Rechtsextremismus zu rücken, belegt ein hohes Maß geistlicher Schizophrenie und bereitet den Weg zur Verfolgung bekennender Christen.