3. Dezember 2021

Macht Geld doch glücklich?

Quelle: idea.de

Nur bis zu einer gewissen Höhe steigert das Einkommen die Zufriedenheit. Foto: Pixelio/Gerd Altmann

Baierbrunn (idea) – Geld macht nicht glücklich, sagt der Volksmund. Aber stimmt das wirklich? Immerhin sehen zwölf Prozent der Deutschen Geld und Besitz als Quelle ihrer häufigsten Glücksmomente an.

Das geht aus einer aktuellen repräsentativen Umfrage des Gesundheitsmagazins „Apotheken Umschau“ (Baierbrunn bei München) hervor. Vor allem Alleinlebende definieren ihr persönliches Glück über ihre finanzielle Unabhängigkeit, nämlich fast 20 Prozent der Befragten in Ein-Personen-Haushalten. Knapp fünf Prozent stimmten der Aussage zu: „Glück kann man sich erkaufen.“ Glücksforscher wie der Gießener Arzt und Philosoph Edgar Dahl können das nur bedingt bestätigen: „Für Arme bedeutet ein Zugewinn an Geld immer auch ein Mehr an Glück; für Reiche gilt das kaum noch.“ Wer es schaffe, für sich und seine Familie zu sorgen, steigere damit seine Zufriedenheit; Luxusgüter lassen sie jedoch nur geringfügig wachsen. So hätten US-Studien ergeben, dass Menschen mit einem Jahreseinkommen von rund 50.000 Dollar zwar wesentlich glücklicher seien als jene mit 10.000 Dollar, doch höhere Einkünfte ließen das Wohlbefinden nur noch geringfügig steigen. Den Deutschen reiche ein monatliches Nettoeinkommen von etwa 2.000 Euro, um hohe Zufriedenheit zu erreichen.

Der Glaube macht das Leben sinnvoll

Nach Ansicht des US-Psychologieprofessors Martin Seligman (Philadelphia/Bundesstaat Pennsylvania) ruht das Glück auf drei Säulen: einem angenehmen, einem guten und einem sinnvollen Leben. Für ein angenehmes Leben sorgten Wohlstand und Gesundheit, für ein gutes Leben gesunde Beziehungen in Familie, Freundschaft und Beruf. Sinnvoll werde es, wenn man etwas für andere tue – etwa kranke Angehörige pflege, sich in Vereinen oder für Benachteiligte engagiere. Religiöse Menschen schöpften zusätzliche Kraft aus dem Glauben. Laut Dahl hängt das Glücksgefühl jedoch von sehr individuellen Einstellungen ab. So könne es einem Lebemann genügen, im Luxus zu schwelgen und sich zu vergnügen. Ein Mönch verzichte auf diese Annehmlichkeiten, finde aber Erfüllung in seinem Glauben sowie dem Dienst für Gott und den Menschen.