30. November 2021

Gebet und Segen können Heilung unterstützen

Quelle: idea.de

Der Vorsitzende der Organisation „Christen im Gesundheitswesen“, Georg Schiffner: Gesundheitswesen sollte vermehrt seelsorgliche Dienste der Kirchen nutzen. Foto: idea/kairospress

Hamburg (idea) – Das professionelle Gesundheitswesen und die seelsorglichen Dienste der Kirchen sollten wieder mehr zusammenfinden. Zudem sollten Gemeinden ihr diakonisches Potential stärker einbringen.

Dafür plädiert der Vorsitzende der Organisation „Christen im Gesundheitswesen“, Georg Schiffner, in einem Interview mit der Evangelischen Nachrichtenagentur idea (Wetzlar). Er ist Chefarzt des Geriatriezentrums im katholischen Krankenhaus Groß-Sand in Hamburg-Wilhelmsburg. Die „Christen im Gesundheitswesen“ veranstalten vom 22. bis 24. März in Kassel den dritten Christlichen Gesundheitskongress, zu dem etwa 1.500 Teilnehmer erwartet werden. Schiffner beobachtet häufig eine übertriebene Zurückhaltung bei Glaubensgesprächen am Krankenbett. Dabei zeigten Studien, dass viele Patienten dankbar reagierten, wenn der Arzt sie auf Glaubensfragen anspreche. Zudem könnten Gebet und Segen den Heilungsverlauf von Patienten unterstützen. Sie seien „kein Wundermittel, kein magisches Ritual, aber es kann dadurch eine tiefe Beziehung zu Gott entstehen, eine Art ‚Kerngesundheit’, die den Menschen im tiefsten Innern seines Wesens den Frieden mit Gott erleben lässt“. Patienten wünschten sich als Gegenüber nicht einen distanzierten Mediziner, sondern einem Arzt, der ihnen als Person begegne. Schiffner: „Für mich als Christ bedeutet das, dass ich meinen Patienten auch als Christ gegenübertrete.“ Er äußerte sich auch zur Frage nach Heilungswundern. Der Auftrag Jesu Christi an seine Kirche, das Evangelium zu verkündigen und Kranke zu heilen, gelte weiterhin. Manchmal schenke Gott dabei auch außergewöhnliche Heilungserfahrungen. Sie seien jedoch „viel seltener als sich manche das erhoffen“. Häufiger zu erleben seien dagegen positive Gesundungsverläufe im Zusammenwirken von medizinischer und geistlicher Begleitung.

Krankensalbung praktizieren

Schiffner forderte auch dazu auf, häufiger von der Krankensalbung Gebrauch zu machen. Sie sei kein magisches Ritual, sondern ein Ausdruck der Zuwendung Gottes. Die Salbung bestätige, dass der Kranke Gottes „Königskind“ ist – auch dann, wenn die Krankheit fortschreiten sollte. Schiffner: „Wir machen es uns zu selten bewusst, dass das letzte Ziel, auf das wir alle zugehen, das Sterben ist. Für Christen gibt es dann die Hoffnung, in der Auferstehung Gott von Angesicht zu Angesicht zu begegnen.“ Die Organisation „Christen im Gesundheitswesen“ ist eine bundesweite, konfessionsverbindende Initiative von Pflegenden, Ärzten, Therapeuten, Seelsorgern, Sozialarbeitern, Mitarbeitern aus Management und Verwaltung sowie weiteren Berufsgruppen des Gesundheitswesens.