18. Mai 2022

Islamisten nach Anschlagsplänen zu Haftstrafen verurteilt

Quelle: jungefreiheit.de

Foto: Gerd Altmann/pixelio.de

OSLO. Das Stadtgericht Oslo hat am Montag einen Norweger uigurischer Herkunft und einen irakischen Asylbewerber wegen des geplanten Anschlags auf die dänische Zeitung Jyllands-Posten zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Die Richter sahen es als erwiesen an, daß die Beiden 2010 das Redaktionsgebäude in die Luft sprengen und den Karikaturisten Kurt Westergaard töten wollten, berichtet die norwegische Aftenposten.

Während der Iraker Shawan B. dreieinhalb Jahre hinter Gitter muß, wurde der Haupttäter Mikael D. zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt. Die Staatsanwaltschaft hatte elf und fünfjährige Haftstrafen gefordert. Einen weiteren uigurischen Angeklagten, der einen Teil des Sprengstoffes besorgt hatte, verurteile das Gericht zu vier Monaten Gefängnis, die dieser allerdings bereits in der Untersuchungshaft abgesessen hat. Gegen das Urteil können alle Angeklagten Berufung einlegen.

Die Männer wollten mit der Tat gegen die Veröffentlichung von zwölf Karikaturen des islamischen Propheten Mohammed im Jahr 2005 demonstrieren. Nachdem eine Delegation dänischer Imame mit teilweise gefälschten Zeichnungen in mehrere arabische Staaten gereist war und die Bilder öffentlich anprangerte, kam es zu wochenlangen gewalttätigen Protesten in mehreren muslimischen Ländern, bei denen Dutzende Menschen starben. Zudem zündeten in Syrien aufgebrachte Demonstranten die dänische und norwegische Botschaft an. (ho)