22. Januar 2022

Clinton fordert Freilassung eines iranischen Pastors

Quelle: idea.de

Die US-Außenministerin Hillary Clinton.

Washington (idea) – US-Außenministerin Hillary Clinton fordert die Freilassung des wegen seines christlichen Glaubens zum Tode verurteilten iranischen Pastors Youcef Nadarkhani. Aus Anlass des „Tags der Menschenrechte“ am 10. Dezember sagte sie: „Wir rufen jede Regierung auf, alle Gewissensgefangenen sofort und bedingungslos freizulassen, einschließlich Pastor Youcef Nadarkhani.“

Fast 200.000 US-Bürger haben sich schon mit ihrer Unterschrift für ihn eingesetzt. In Deutschland hat die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) mehr als 17.000 Unterschriften für den 35-jährigen Leiter einer 400 Mitglieder zählenden Untergrundgemeinde gesammelt. In Hamburg finden an jedem Adventssonnabend Mahnwachen für seine Freilassung statt. Er war im September 2010 wegen „Abfalls vom islamischen Glauben“ und der „Verbreitung nicht-islamischer Lehre“ zum Tode durch den Strang verurteilt worden. Das Urteil ist noch nicht vollstreckt. Gegenwärtig liegt der Fall dem höchsten religiösen Führer und Rechtsgelehrten, Ayatollah Ali Khamenei, zur Begutachtung vor. Auch CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe fordert Nadarkhanis Freilassung. In der Islamischen Republik Iran ist das Religionsgesetz Scharia die Grundlage der Rechtsprechung. Sie sieht die Todesstrafe für den „Abfall vom Islam“ vor. Von den 74,2 Millionen Einwohnern Irans sind 99 Prozent Muslime. Die Zahl der Konvertiten zum christlichen Glauben wird auf 250.000 geschätzt. Ferner gibt es bis zu 150.000 meist orthodoxe armenische und assyrische Christen.