21. Mai 2022

Kirchentag im „Reformationsjahr“ 2017

Quelle: idea.de

Informationsstand "Homosexuelle und Kirche" (HUK) zum Deutschen Evangelischen Kirchentag 2011 - Foto: Thomas Schneider

Bonn (idea) – Der nächste Ökumenische Kirchentag wird voraussichtlich erst 2019 stattfinden und nicht schon im Jahr 2017, in dem das 500-jährige Jubiläum der Reformation begangen wird. Dann wird es wahrscheinlich einen Deutschen Evangelischen Kirchentag in Berlin geben. Es ist daran gedacht, den Schlussgottesdienst aus Anlass der Reformationsfeierlichkeiten in die Lutherstadt Wittenberg zu verlegen, wo Martin Luther (1483-1546) mit der Veröffentlichung seiner 95 Thesen im Jahr 1517 den Beginn der Reformation markierte.

Anfang Dezember werden sich die Leitungen des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), das die Katholikentage veranstaltet, und des Deutschen Evangelischen Kirchentages an dessen Sitz in Fulda treffen, um auch über einen dritten Ökumenischen Kirchentag zu beraten. Das wurde am Rande der Herbstvollversammlung des ZdK bekannt, die am 18. und 19. November in Bonn stattfand. Ökumenische Kirchentage fanden bisher 2003 in Berlin und 2010 in München statt.

ZdK – „Speerspitze der Ökumene“

Das ZdK – das höchste Laiengremium der katholischen Kirche – versteht sich nach Worten seines Generalsekretärs Stefan Vesper (Bonn) als „Speerspitze der Ökumene“. So würden auch die nächsten Katholikentage in Mannheim (2012) und Regensburg (2014) ökumenische Zeichen setzen. ZdK-Präsident Alois Glück (CSU) beschrieb das evangelisch-katholische Verhältnis mit den Worten: „Wir sind gemeinsam auf dem Weg, und wir sind auf einem guten Weg.“ In seinem „Bericht zur Lage“ würdigte er die Begegnung zwischen Papst Benedikt XVI. und dem Rat der EKD am 23. September in Erfurt als „wichtiges, ja historisches ökumenisches Zeichen“. Dass der Papst im Augustinerkloster, wo Luther als Mönch von 1505 bis 1511 lebte, den Reformator ausführlich gewürdigt habe, sei mit großer Aufmerksamkeit registriert worden. Allerdings hätten sich manche Beobachter mehr konkrete Schritte der Annäherung von Katholiken und Protestanten erhofft. Glück: „Trotzdem und gerade jetzt dürfen wir nun in unserem gemeinsamen Bemühen um die Einheit nicht nachlassen.“