26. Mai 2022

Kirchen gedenken des Terrors vom 11. September 2001

Quelle: idea.de

Die evangelischen Kirchen gedenken den 10. Jahrestag der Terroranschläge auf die USA am 11. September. Foto: Flickr/TheMachineStops

Berlin/Hannover (idea) – Mit zahlreichen Gottesdiensten und Gedenkveranstaltungen wollen die evangelischen Kirchen den 10. Jahrestag der Terroranschläge auf die USA am 11. September begehen. Dabei soll nicht nur an die knapp 3.000 Todesopfer erinnert werden.

Vorgesehen ist auch, Ursachen des Terrors und die militärischen Gegenmaßnahmen des Westens kritisch zur Sprache zu bringen. Das geht aus Materialien der Kirchen für die Gemeinden hervor. Das Zentrum Ökumene der hessen-nassauischen Kirche empfiehlt, in den Gottesdiensten „auch Krieg, Zerstörung, fehlende Entwicklungsmöglichkeiten und Gewalt“ anzusprechen, die zu den Ereignissen vor zehn Jahren geführt hätten. Ebenso sollten „die Folgen des 11. Septembers in den Blick geraten, die mit Stichworten wie ‚Krieg gegen den Terror’ massive Einschränkungen von Menschenrechten legitimierten und zahlreiche neue Kriege und militärische Operationen, vor allem im Irak und Afghanistan begründeten“. In einem Materialheft des Pädagogischen Instituts der westfälischen Kirche heißt es, dass der Schuljahresanfang am 7. September in Nordrhein-Westfalen mit einem denkwürdigen Tag zusammenfalle. Seit dem 11. September 2001 seien zehn Jahre „voller Terrorangst und zweifelhafter Versuche“ vergangen, „die Terrorgefahr zu bekämpfen – bis hin zur Ermordung Osama Bin Ladens in diesem Jahr“. In einem Gottesdienst im Braunschweiger Dom soll neben dem Gedenken auch die gemeinsame Verpflichtung zum friedlichen Miteinander in den Mittelpunkt gerückt werden. In der Einladung heißt es: „Wir wollen ein Zeichen gegen Gleichgültigkeit und für Ehrfurcht vor dem Leben setzen.“

Interreligiöses Friedensgebet am Brandenburger Tor

Kirchenleitungen nehmen die Erinnerung an den 11. September auch zum Anlass, gemeinsame Anliegen der Religionen herauszustellen. So schreibt der hannoversche Landesbischof Ralf Meister an die Kirchengemeinden, dass es ein „gutes Zeichen“ wäre, „wenn in vielen Kirchengemeinden an dem Wochenende vom 9. bis 11. September 2011 der Friedensauftrag im Gleichklang mit den jüdischen und islamischen Geschwistern zu Gehör kommt“. Zu einer Gedenkveranstaltung am Brandenburger Tor in Berlin lädt die Initiative „Religionen auf dem Weg des Friedens“ ein. Dabei sollen unter anderem christliche, jüdische, muslimische und hinduistische Friedensgebete verlesen werden.