30. November 2021

Österreich schlägt Deutschland mit der Nationalhymne!

Foto: wrw / pixelio.de

Was? Österreich schlägt Deutschland mit der Nationalhymne? Ja! Die Republik Österreich stellt noch rechtzeitig vor ihren deutschen Nachbarn die Bundeshymne auf den Prüfstand. Es gebe da inhaltlich Probleme mit der Geschlechtsidentität.

Es muss eine Art Boggerlfraß sein, der Parlamentarier quer durch die österreichische Parteienlandschaft gepeinigt hat. Der Hymnen- Text sei überholt und müsse endlich an die geschlechtsspezifische Veränderung im Lande angepasst werden, heißt es.

Land der Berge, Land am Strome,
Land der Äcker, Land der Dome,
Land der Hämmer, zukunftsreich!
Heimat bist du großer Söhne,
Volk, begnadet für das Schöne,
Vielgerühmtes Österreich,
Vielgerühmtes Österreich.

In der ersten Strophe sollen künftig nicht nur die „Söhne“, sondern auch die „Töchter“ des mitteleuropäischen Bundesstaates besungen werden. So jedenfalls will es die rot-schwarze Regierungskoalition, im Schulterschluss mit den Grünen, vom Parlament im Herbst absegnen lassen.

Der erste Anlauf der Gender-Ideologen war in den 1990er Jahren gescheitert. An das damalige Aufbegehren erinnert ein Text auf der Rückseite einer Gedenkmünze aus dem Jahr 1996 zum tausendjährigen Bestehen Österreichs:

„… Große Töchter, große Söhne,
Volk begnadet für das Schöne …“

Nun haben auch die Schwarzen Österreichs eingelenkt, dieser „wichtigen Nebensache“, wie es SPÖ-Frauensprecherin Gisela Wurm bezeichnete, zuzustimmen. Welch ein Armutszeugnis für Österreich!

Bleibt die Frage, wieso noch kein einziger deutscher Politiker auf die österreichische Idee gekommen ist, wo doch der Text „brüderlich mit Herz und Hand!“ in der deutschen Nationalhymne auf das eine oder andere schwache Geschlecht diskriminierend wirken kann und er schon deshalb geschlechtergerecht angepasst werden muss. Würde die zweite Strophe des Deutschlandliedes noch (öffentlich) gesungen, hätten manche Politiker hierzulande weitaus größere Sorgen. Wer singt denn heute noch auf „Deutsche Frauen“? (Thomas Schneider)