28. Januar 2022

Pfingsten: Das Geburtsfest der Kirche

Quelle: idea.de

Hannover/Genf (idea) – Pfingsten wird zwar gern zu einem Kurzurlaub genutzt, aber die wenigsten kennen die genaue Bedeutung dieses christlichen Festes. Umfragen zufolge weiß nicht einmal die Hälfte der Deutschen, warum es gefeiert wird. Christen erinnern an Pfingsten an die Ausgießung des Heiligen Geistes und damit die „Geburt der Kirche“.

Die Apostelgeschichte (Kapitel 2,1-13) im Neuen Testament berichtet über das Pfingstwunder: Die Jünger Jesu wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und fingen an, „mit anderen Zungen zu predigen“. Das heißt: Sie verkündigten die christliche Botschaft in einer ihnen fremden Sprache. Das sogenannte Sprachwunder weist darauf hin, dass das Evangelium eine sprachübergreifende Bedeutung für die ganze Welt hat. Der Begriff „Pfingsten“ ist abgeleitet von „Pentekoste“, dem griechischen Wort für „fünfzig“. Mit dem Fest, das auch zum Gebet für die Weltmission dient, endet die 50-tägige Osterzeit. An zahlreichen Orten treffen sich Christen an den Feiertagen bei zahlreichen Konferenzen und Gottesdiensten unter freiem Himmel, um sich im Glauben zu stärken. Der EKD-Ratsvorsitzende, Präses Nikolaus Schneider (Düsseldorf), erklärte in seiner am 10. Juni in Hannover veröffentlichten Pfingstbotschaft: „Pfingsten erinnert an eine Wirklichkeit, die viel stärker ist als die zeitlichen Mächte, auch stärker als alle menschlichen Sorgen und Befürchtungen.“ Der Heilige Geist sei „die Wahrheit, die freimacht“. Pfingsten ermuntere die Christen dazu, ihren Mund aufzutun und zu sagen, „an wen wir glauben und auf wen wir hoffen“. Gott sende seinen Heiligen Geist, „damit wir nicht für uns selbst leben, sondern Zeugen Jesu Christi werden“.

Schneider: Der Heilige Geist schafft Klarheit

Christen müssen sich laut Schneider nicht auf „geistliche Höhenflüge“ begeben: „Gottes Heiliger Geist erdet uns.“ Wo Christen unsicher, ängstlich und haltlos würden, schaffe der Heilige Geist Klarheit und öffne ihnen die Augen für die Gerechtigkeit. Pfingsten heute zu leben, heiße, „für den Frieden und gegen Gewalt und Krieg auf allen Seiten einzutreten“. In der Pfingstbotschaft des Generalsekretärs des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK), Olav Fykse Tveit (Genf), heißt es: „In einer Welt, die durch Armut und Gewalt geteilt ist, danken wir für das Geschenk des Heiligen Geistes unter uns, das uns stärkt und einigt in unserem Friedenszeugnis für Christus.“ Der ÖRK umfasst 349 evangelische, orthodoxe und anglikanische Kirchen, die über 560 Millionen Mitgliedern in über 110 Ländern repräsentieren.