30. Juni 2022

Die Menschenrechte von Sterbenden schützen

Quelle: idea.de

Gemeinschaft Evangelischer Kirchen gibt Orientierungshilfe heraus.

Wien (idea) – Für einen würdigen Umgang mit dem Lebensende hat sich die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) ausgesprochen. In einer in Wien veröffentlichten Orientierungshilfe wendet sie sich gegen eine theologisch-ethische Rechtfertigung von medizinischer Sterbehilfe und Beihilfe zur Selbsttötung.

Der 104 Seiten umfassende Broschüre, die bisher nur in einer englischsprachigen Fassung „A time to live and a time to die“ (Eine Zeit zum Leben und eine Zeit zum Sterben) vorliegt, ist das Ergebnis eines Konsultationsprozesses von 105 Mitgliedskirchen in 30 Ländern. In der Broschüre setzen sich die Kirchen für den Schutz der Menschenrechte von Sterbenden und Sterbenskranken ein. Dies schließe das Recht auf ein Leben bis zum Ende und auch das Recht auf einen Behandlungsverzicht ein, heißt es.

Hospizeinrichtungen ausbauen

Die Studie betont die Notwendigkeit, die sozialen, medizinischen und pflegerischen Rahmenbedingungen für ein würdiges Leben und Sterben zu verbessern. Dazu gehörten ein Auf- und Ausbau von Hospizeinrichtungen und die Förderung der Schmerzen verringernden Palliativpflege. Die deutsche und französische Version der Broschüre soll im Herbst 2011 folgen. In der GEKE (früher Leuenberger Kirchengemeinschaft) haben sich 195 protestantische Kirchen in Europa und Südamerika zusammengeschlossen. Die Vereinigung geht auf die 1973 im schweizerischen Leuenberg beschlossene Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft von lutherischen, reformierten, unierten, methodistischen und vorreformatorischen Kirchen zurück. Die GEKE-Geschäftsstelle befindet sich in Wien.