30. Juni 2022

Damit Deutschland aus dem „geistlichen Schlaf“ erwacht

Quelle: ead.de

Christen aus aller Welt kommen als Missionare –

Essen (idea) – Deutsche und fremdsprachige evangelikale Gemeinden in Deutschland wollen künftig bei der Erfüllung des Missionsauftrages enger zusammenarbeiten. Das ist das Ergebnis des Kongresses „Jesus verbindet“, der am 7. Mai nach dreitägiger Dauer in Essen zu Ende gegangen ist.
 
Daran nahmen rund 350 Experten für interkulturelle Mission teil, davon etwa ein Drittel ausländischer Herkunft. Veranstalter war die Arbeitsgemeinschaft Evangelikaler Missionen (AEM). „Es gibt keine Alternative zum gemeinsamen Dienst der Christen aus allen Nationen in diesem Land“, sagte der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Hartmut Steeb (Stuttgart), gegenüber idea. Deutschland brauche als Missionsland die Hilfe von Christen aus anderen Teilen der Welt, „ihren frischen Glauben und ihre Authentizität“. Steeb bezeichnete die örtlichen Evangelischen Allianzen als Orte, um deutsche und fremdsprachige Gemeinden zu vernetzen. Darum bemühe sich auch der Arbeitskreis Migration und Integration der Deutschen Evangelischen Allianz. Nach Schätzungen von Experten gibt es in Deutschland mindestens 1.100 Gemeinden von Christen ausländischer Herkunft.

Täglich fünf Minuten für einen Deutschen beten

Der Gründer und Pastor der „New Life Church“ (Neues-Leben-Gemeinde) in Düsseldorf, der aus dem westafrikanischen Ghana stammende Richard Aidoo, nannte es auf dem Treffen ein großes Vorrecht, in Deutschland predigen zu dürfen. Er dankte deutschen Missionaren, dass sie die christliche Botschaft überall verbreitet haben. „Ihr habt der Welt geistlich viel gegeben. Jetzt kommt die Welt hierher“, sagte Aidoo im Blick auf den Dienst ausländischer Missionare in Deutschland. Es habe den Anschein, dass sich das Land der Reformation in einem geistlichen Schlaf befinde: „Wir sind hier, um die Deutschen aufzuwecken.“ Aidoo rief ausländische Christen auf, täglich fünf Minuten für einen Deutschen zu beten, zum Beispiel für Arbeitskollegen und Nachbarn. Zu der Gemeinde des Pastors, der mit einer Chilenin verheiratet ist, gehören Christen aus 38 Nationalitäten. Gottesdienste werden in sechs Sprachen angeboten: Englisch, Französisch, Spanisch, Farsi, Kurdisch und Deutsch.