26. Januar 2022

Bildungsministerin: Für die Bundesregierung gehört der Islam zu Deutschland

Quelle: idea.de

Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) verweist auf rund 4,3 Millionen Muslime und Tausende Moscheen.

Stuttgart (idea) – „Kein Mitglied der Bundesregierung erklärt, dass der Islam nicht zu Deutschland gehört.“ Das erklärte Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) gegenüber der Tageszeitung „Stuttgarter Nachrichten“.
 

Damit widersprach sie Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU), der nach seiner Amtseinführung Anfang März gesagt hatte, der Islam gehörte nicht zu Deutschland. Laut Schavan ist es unstrittig, dass es in Deutschland rund 4,3 Millionen Muslime und Tausende Moscheen gibt. Der Staat führe islamischen Religionsunterricht ein und plane, an den Hochschulen Lehrstühle für islamische Theologie einzurichten. Dort sollten Imame und Religionslehrer ausgebildet werden. „All das ist Ausdruck einer religionsfreundlichen Gesellschaft, deren Ziel es ist, im Blick auf die Religionen nicht unterschiedliche Maßstäbe anzulegen“, so die Ministerin. Fakultäten für islamische Studien entstünden an den Universitäten Tübingen, Münster/Osnabrück, Erlangen-Nürnberg und Frankfurt-Gießen. Für jedes Projekt würden bis zu vier Millionen Euro bereitgestellt, für den Doppelstandort Münster/Osnabrück bis zu sechs Millionen Euro. Überall sollen islamische Beiräte gebildet werden, denen Einzelpersönlichkeiten und Vertreter von Verbänden angehören. Diese Beiräte seien wie die Kirchen Partner des Staates, da der Staat sich nicht in die inneren Angelegenheiten von Religionsgemeinschaften einmischen könne.