28. Mai 2022

Afghanischer Konvertit von Hinrichtung bedroht

Quelle: idea.de

Shoib Assadullah ist „Gefangener des Monats Januar“.

Frankfurt am Main/Wetzlar (idea) – Als „Gefangenen des Monats Januar“ haben die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur idea den vom Christentum zum Islam übergetretenen Afghanen Shoib Assadullah benannt und zu seiner Unterstützung aufgerufen.
 

Nach Informationen der IGFM war der 25-jährige Konvertit am 21. Oktober in Mazar-e-Sharif von der Polizei verhaftet worden, weil er einem anderen Afghanen ein Neues Testament in der Landessprache Dari gegeben hatte. Am 28. Dezember wurde ihm von einem Gericht mitgeteilt, dass er wegen Abfalls vom Islam hingerichtet würde, sollte er nicht bis zum 3. Januar dem Christentum abschwören. Die Verkündung des Urteils war für den 4. Januar angekündigt. Die Hinrichtung wurde unmittelbar anschließend erwartet. Aufgrund der zunehmenden internationalen Aufmerksamkeit gab der zuständige Richter den Fall an einen ranghohen Bundesrichter ab, der am gleichen Tag von Kabul aus nach Mazar-e-Sharif flog. Die Proteste haben dazu geführt, dass Assadullah bisher nicht hingerichtet wurde, obwohl in allen islamischen Rechtsschulen der Abfall eines Muslims vom Islam mit dem Tod bestraft werden muss. Assadullah weigert sich nach wie vor, wieder Muslim zu werden. Er wird im Hauptgefängnis in Mazar-e-Sharif gefangen gehalten. Die IGFM und idea rufen dazu auf, in Briefen an die afghanische Staatsführung die sofortige Freilassung Assadullahs zu fordern. Afghanistan hat den Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte ratifiziert – einen völkerrechtlich bindenden Vertrag, der Religionsfreiheit, die freie Wahl der Religion und das Recht zu einem öffentlichen Bekenntnis garantiert.