26. Juli 2021

Mit biblischen Wahrheiten gegen Beliebigkeit

Quelle: idea.de

Karl Wuttke warnt vor Unterwanderung durch `Gender-Mainstreaming`.

Speyer (idea) – Das Netzwerk bekennender Christen in der Pfalz will auch in Zukunft widersprechen, „wenn biblische Wahrheiten von allzu menschlichen Beliebigkeiten überwuchert werden“.
 

Das kündigte der Sprecher der theologisch konservativen Organisation, Karl Wuttke (Kaiserslautern), bei der Jahrestagung „Profil 2010“ am 6. November in Speyer an. Als Beispiel nannte er die „Gender-Mainstreaming-Ideologie“, die auch in der Kirche als Beitrag zur Gleichstellung von Männern und Frauen dargestellt werde. In Wirklichkeit gehe es jedoch darum, Ehe und Familie abzuschaffen. In den vergangenen zwölf Monaten habe das Netzwerk 250 Verantwortungsträger angeschrieben, um auf eine mögliche Unterwanderung der Kirche mit dieser Ideologie hinzuweisen. Demnächst werde man sich mit einer zentralen theologischen Frage befassen, nämlich dem Bekenntnis, dass Jesus Christus für die Sünden aller Menschen gestorben sei. Die Notwendigkeit eines Sühnetods werde innerkirchlich zunehmend relativiert. Im Blick auf das Verhältnis zur Pfälzer Kirchenleitung berichtete Wuttke von „Signalen, dass die Netzwerk-Aktivitäten als berechtigt anerkannt“ würden. Kirchenpräsident Christian Schad (Speyer) habe sich für ein vertrauensvolles brüderliches Gespräch bedankt. Das Netzwerk wurde vor sieben Jahren als Reaktion auf den Beschluss der Landessynode gegründet, die Segnung homosexueller Partnerschaften im Gottesdienst zuzulassen. Es hat rund 300 Mitglieder aus Kirchengemeinden und Landeskirchlichen Gemeinschaften.

Christliche Ethik gegen aktive Sterbehilfe

Schwerpunktmäßig befasste sich die Jahrestagung mit dem Thema „Menschenwürde am Ende unseres Lebens“. Der Theologieprofessor Ulrich Eibach (Bonn) kritisierte Versuche, aktive Sterbehilfe zu rechtfertigen. Die Befürworter setzten voraus, dass es aufgrund von Krankheit, Altern und Behinderung menschenunwürdiges oder lebensunwertes Leben gebe. Auch ließen sie sich von der Vorstellung leiten, dass jeder Mensch die Freiheit haben solle, die Art und den Zeitpunkt seines Todes selbst zu bestimmen. Dies widerspreche der christlichen Ethik, so Eibach. Danach gebe es kein „menschenunwürdiges“ und „lebensunwertes“ Leben, sondern „nur Umstände, die die Würde des Menschen beeinträchtigen, und eine menschenunwürdige Behandlungen von Menschen durch Menschen“. Gegen beides hätten sich Christen zu engagieren. Leiden sollte so weit wie möglich gelindert werden, dürfe aber nicht durch Selbsttötung oder Tötung durch andere beendet werden. „Natürliches Sterben und das Sterben – genauer, die Tötung – durch eigene oder die Hand anderer Menschen sind keine gleichrangigen Möglichkeiten“, sagte Eibach.

Die Chancen des Alters

Der Leiter des Evangelischen Gemeinschaftsverbandes Herborn, Pfarrer Eberhard Hoppe, ermutigte, altersbedingte Einschränkungen hinzunehmen und Hilfe anzunehmen. Das Alter biete Chancen, „mit ganzem Bewusstsein sein ‚Haus zu bestellen’ und sein Ende zu planen, das Leben zu genießen, Lebenserfahrungen weiterzugeben und jeden Tag glücklich und unter Gottes Segen zu gestalten“.