30. Juni 2022

Sachsen: Kompromiss zur Zukunft freier Schulen

Quelle: idea.de

Der sächsische Kultusminister Roland Wöller (CDU). Foto: PR

Dresden (idea) – In der Debatte um die Zukunft der freien Schulen in Sachsen angesichts von Sparplänen der Landesregierung ist ein Kompromiss erzielt worden.
 

Das teilte die Pressestelle der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens mit. Bei einem Treffen zwischen Kultusminister Roland Wöller (CDU), Landtagsabgeordneten und Vertretern der beiden großen Kirchen am 29. Oktober in Dresden einigte man sich darauf, die beabsichtigte zehnprozentige Kürzung von Mitteln für die bestehenden Freien Schulen aus dem Doppelhaushalts 2011/12 zu streichen und auf dem Niveau von 90 Prozent zu belassen. Allerdings solle die Gründung weiterer freier Schulen u.a. durch die Verlängerung der Wartezeit von drei auf vier Jahren erschwert werden. Landesbischof Jochen Bohl, der an dem Gespräch teilnahm, zeigte dafür Verständnis, „weil unser Augenmerk in erster Linie darauf gerichtet sein muss, dass sich die bestehenden Schulen weiter gut entwickeln, die pädagogische Qualität gesichert bleibt, so dass die Schülerinnen und Schüler gute Lern- und Entwicklungsbedingungen vorfinden“. Er sei mit dem Kompromiss zufrieden, so Bohl, weil der Erhalt bestehender Schulen als gesichert angesehen werden könne. „Ein befürchtetes Schulsterben wird es nicht geben.“ Die Kirchen befürchteten zudem, dass durch eine Erhöhung des Schulgeldes und den Wegfall der Erstattung für sozial schwache Eltern einer sozialen Ausgrenzung und Elitebildung Vorschub geleistet werde. In dem Gespräch habe man sich darauf geeinigt, dass die Schüler, die bisher das Schulgeld erstattet bekommen haben, es auch weiterhin erhalten. Bei nachfolgenden Schülern gebe es dies aber nicht.

EAK–Vorsitzender: „Verhältnis zwischen Kirchen und Union wieder im Lot“

Der Evangelische Arbeitskreis (EAK) der CDU hat den Kompromiss begrüßt. „Damit bleiben die evangelischen Schulen eine Bereicherung der sächsischen Bildungslandschaft“, sagte der EAK-Landesvorsitzende Hans Beck (Stollberg). Die freien Schulen bekämen finanzielle Sicherheit. „Mit dem Kompromiss kommt das Verhältnis zwischen Kirchen und CDU wieder ins Lot“, so Beck. Die geplanten Kürzungen bei den freien Schulen hätten die Beziehungen belastet. Beck dankte Kultusminister Wöller, CDU-Fraktionschef Steffen Flath und dem Schulpolitischen Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Thomas Colditz, für die Lösung.