30. Juni 2022

Gebetsstätte für alle Religionen an der Uni Frankfurt

Quelle: idea.de

Eva Kühne-Hörmann: Haus der Stille leistet Beitrag zur Integration. Foto: PR

Frankfurt am Main (idea) – Ein „Haus der Stille“ für alle Religionen ist auf dem Gelände der Universität in Frankfurt am Main eröffnet worden. Im Zentrum des eiförmigen Gebäudes befindet sich ein 100 Quadratmeter großer Gebetsraum ohne religiöse Symbole.
 

Ein Schrank enthält Gebetsteppiche für Muslime und ein Waschbecken zur rituellen Reinigung. Das Land Hessen hat das Haus mit rund 800.000 Euro gefördert. Es leiste „seinen eigenen, wichtigen Beitrag zur Integration der auf dem Campus arbeitenden, lebenden, studierenden und lehrenden Menschen aus gut 130 Nationen“, sagte die hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Eva Kühne-Hörmann (CDU). Die evangelische Hochschulpfarrerin Ruth Habermann nannte das Haus „das Herz mitten im Campus“. Es stehe auch Studenten offen, die keiner Religion angehören. Die Einrichtung wird auch von einer christlichen Yoga-Gruppe und einer ökumenischen Taizé-Gruppe genutzt. Ein evangelischer Gottesdienst und eine Morgenandacht hätten dort ebenfalls bereits stattgefunden, erläuterte der Vizevorsitzende des Vereins für interreligiösen Dialog, der katholische Hochschulpfarrer Joachim Hartmann. Eine buddhistische Gruppe habe beantragt, dort zu meditieren.

Evangelische Allianz: Christus bezeugen

Die Frankfurter Evangelische Allianz ist der Ansicht, dass das Haus nicht „zu einem Ort indifferenten Meinungsaustausches“ werden dürfe. „Indifferent bin ich, wenn ich gleichgültig gegenüber verschiedenen Möglichkeiten bin, keine eigene Meinung habe. Christen sollten aber für ihre Wahrheitsüberzeugung einstehen“, auch wenn sie damit Widerspruch auslösten, sagte der evangelische Pfarrer Andreas Hannemann von der pietistisch geprägten Personalkirchengemeinde Nord-Ost. Er gehört zur Leitung der Evangelischen Allianz in der Stadt. Er wünsche den Christen an der Uni Frankfurt, dass sie froh ihren Glauben an Jesus Christus bezeugen und so in einen freundschaftlichen Dialog mit anderen Glaubensgemeinschaften treten.