30. Juni 2022

Christliche Bücher liegen wieder im Trend

Quelle: idea.de

Der Vorsitzende des Evangelischen Medienverbandes in Deutschland, Wolfgang Riewe: Interesse an Sinn- und Glaubensfragen wächst.

Bielefeld/Wetzlar (idea) – Christliche Bücher legen wieder im Trend. Nicht nur engagierte Christen, sondern auch Kirchendistanzierte zeigen zunehmend Interesse an Büchern zu Sinn- und Glaubensfragen.
 

Daraus ergibt sich ein Millionen-Kundenpotenzial, stellt der Vorsitzende des Evangelischen Medienverbandes in Deutschland, Wolfgang Riewe (Bielefeld), fest. In der jetzt aus Anlass der Frankfurter Buchmesse erschienenen Zeitschrift ideaSpezial „Lesen, hören und sehen“ (Wetzlar) verweist Riewe auf mehrere Umfragen. So seien nach Befragungen des „Religionsmonitors“ der Bertelsmann-Stiftung etwa zehn Prozent der rund 25 Millionen Protestanten in Deutschland an christlicher Literatur interessiert. Der Anteil katholischer Leser sei gleich hoch. Somit seien rund fünf Millionen Menschen grundsätzlich auf allgemein religiöse, aber auch speziell christliche Themen ansprechbar. Ferner habe die der katholischen Kirche nahestehende Medien-Dienstleistung GmbH (MDG) beim Institut für Demoskopie Allensbach (Bodensee) eine als repräsentativ geltende Untersuchung in Auftrag gegeben. Danach kaufen 51 Prozent derjenigen, die sich als „kirchennah“ einstufen, regelmäßig christliche Bücher. Bei jenen, die der Kirche „kritisch verbunden“ sind, sind es 39 und bei „allgemein religiösen“ Bürgern 38 Prozent. 22 Prozent der „kirchlich Distanzierten“ kaufen Titel zu religiösen Themen. Erstaunlich sei, so Riewe, dass auch jeweils ein Viertel der „Glaubensunsicheren“ und „Nichtreligiösen“ religiöse Bücher lesen.

Ansehen christlicher Literatur steigt

Quer durch alle Milieus stoßen Bücher über Sinn- und Orientierungsfragen auf größte Resonanz (26 Prozent). Darauf folgen Geschenkbücher (23 Prozent) und Titel zur Krisenbewältigung (22 Prozent). Vermisst werden laut Riewe gut lesbare Bücher zu Erziehungsthemen. Das Ansehen christlicher Literatur habe sich kontinuierlich verbessert. Sie gelte als moderner als früher. Wie Riewe schreibt, sollte die christliche Buchbranche mehr Augenmerk auf Haus- und Gesprächskreise richten, die sich über Themen aus neu erschienenen Büchern austauschen. Als Gegentrend zum anonymen Internet suchten Menschen wieder mehr das Gespräch miteinander.