25. Oktober 2021

Kamen die Mörder christlicher Helfer aus Pakistan?

Quelle: idea.de

Afghanische Ermittler wollen erste Hinweise erhalten haben.

Kabul/München (idea) – Bei der Suche nach den Mördern von zehn Mitarbeitern einer christlichen Hilfsorganisation in Afghanistan soll eine erste Spur aufgetaucht sein. Wie das Nachrichtenmagazin Focus (München) berichtet, gibt es Hinweise, dass die Täter aus Pakistan kamen.
 

Der einzige Überlebende des Überfalls im Nordwesten Afghanistans, bei dem sechs US-Amerikaner, zwei Afghanen, eine Deutsche und eine Engländerin erschossen wurden, habe ausgesagt, dass der Anführer ein Pakistani gewesen sei. Dies habe die Nachrichtenagentur AP aus Ermittlerkreisen in Kabul erfahren. Die radikal-islamischen Taliban, die in beiden Ländern operieren, hatten sich zu dem Anschlag bekannt. Sie begründeten die Bluttat damit, dass die Mitarbeiter der International Assistance Mission (IAM) christliche Missionare und Spione gewesen seien. Die IAM, die seit 44 Jahren in Afghanistan tätig ist, sprach von der Möglichkeit eines Raubmords, weil wertvolle Gegenstände, etwa Handys, verschwunden sind. Unter den Ermordeten war die 35-jährige deutsche Dolmetscherin Daniela Beyer aus Chemnitz. Das Team hatte im Parun-Tal (Provinz Nuristan) vor allem Mütter und Kinder medizinisch untersucht und behandelt. Dort leben etwa 50.000 Menschen ohne ausreichende Gesundheitsversorgung. Die Entwicklungshelfer waren auf dem Rückweg durch die Provinz Badachschan. Am 5. August wurden ihre Leichen in der Nähe ihrer Fahrzeuge erschossen aufgefunden. Nach Angaben des Fahrers, der verschont wurde, weil er Koran-Verse zitierte, wurden die Mitglieder des Teams von bewaffneten Männern aufgereiht und der Reihe nach erschossen. Die Bluttat hat große Empörung ausgelöst. So sprach die Weltweite Evangelische Allianz von einer „sinnlosen Gräueltat“.