25. Oktober 2021

Iran: Sicherheitskräfte nehmen Christen fest

Quelle: idea.de

Ex-Muslime wollten sich mit Glaubensgeschwistern treffen.

Maschhad (idea) – Im Iran sind 15 neu bekehrte Christen festgenommen und verhört worden. Sie waren auf dem Weg nach Bojnoord im Nordosten des Landes, wo sie sich mit Glaubensgeschwistern treffen wollten.
 

Wie der Informationsdienst Farsi Christian News Network jetzt berichtet, wurde ihr Kleinbus am 18. Juli in der Stadt Maschhad gestoppt. Sicherheitskräfte hätten alle 15 Insassen in Gewahrsam genommen und verhört. Nach einer Woche seien 13 von ihnen gegen Kaution freigelassen worden, nachdem sie Erklärungen unterschreiben hätten, ihren Glauben nicht zu verbreiten. Der 48-jährige Stephan Reza und der 23-jährige Ehsan Behrooz hätten ihre Unterschrift verweigert und befänden sich weiter ohne Anklage in Haft. Die Wohnung von Behrooz sei durchsucht und Computer und Bücher beschlagnahmt worden. Er ist Student und Mitglied einer Pfingstgemeinde in Maschhad. Reza ist verheiratet und hat zwei Kinder. Seine Familie hat den Angaben zufolge bisher keine Möglichkeit erhalten, mit ihm Kontakt aufzunehmen. Das 2,5 Millionen Einwohner zählende Maschhad, etwa 850 Kilometer östlich von Teheran, ist ein bedeutendes religiöses Zentrum des schiitischen Islams. Jährlich besuchen mehr als 100.000 Pilger die Stadt. In der Islamischen Republik Iran stehen insbesondere Christen unter Druck, die vom Islam konvertiert sind. Sogenannte „Abtrünnige“ können dem Religionsgesetz, der Scharia, zufolge mit dem Tode bestraft werden. Die Zahl der Konvertiten zum christlichen Glauben im Iran wird auf 250.000 geschätzt. Ferner gibt es bis zu 150.000 meist orthodoxe armenische und assyrische Christen. Von den 74 Millionen Einwohnern des Landes sind 99 Prozent Muslime.