29. Mai 2022

Wer Straffälligen hilft, hilft Opfern

Quelle: ideaSpektrum Nr. 26/2010

Burghart Jäckel, ehemaliger Leiter der Justizvollzugsanstalt Bautzen

(idea) Bis Ende Juni leitete er 19 Jahre die wohl bekannteste Justizvollzugs-anstalt Deutschlands, die JVA Bautzen: Burghart Jäckel. Mit ihm sprach Matthias Pankau.

idea: Herr Jäckel, zu DDR-Zeiten war „Baut zen“ ein Synonym für eine brutale Justiz. Sie sind 1991 mit dem Ziel angetreten, den schlechten Ruf der Haftanstalt zu beseitigen. Ist Ihnen das gelungen?

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Bautzen I und Bautzen II
Die Strafvollzugsanstalt Bautzen I – wegen der Farbe der Ziegel auch bekannt als „Gelbes Elend“ – unterstand von 1950 bis 1989 dem DDR-Innenministerium. Seinen furchtbaren Ruf hatte es sich aber schon in der Zeit von 1945 bis 1950 erworben, als es der sowjetischen Geheimpolizei als Speziallager gedient hatte: Mindestens 2.800 Menschen kamen im „Sonderlager Nr. 4“ (Bautzen I) zu Tode. Heute ist es ein Gefängnis für 340 Häftlinge.
In der Nähe befindet sich die ehemalige Haftanstalt Bautzen II, die von 1956 bis 1989 ein Gefängnis des Ministeriums für Staatssicherheit war. Im ehemaligen Bautzen II befindet sich heute eine sehr eindrückliche Gedenkstätte, die 2009 mehr als 100.000 Besucher zählte.