29. Mai 2022

USA: Veranstaltungsevangelisation ist nicht passé

Quelle: idea.de

Jerry Pipes: Es wachsen vor allem jene Gemeinden überdurchschnittlich, die mindestens einmal im Jahr eine Evangelisation organisieren.

Fort Worth (idea) – Die Veranstaltungsevangelisation ist nicht passé: Gemeinden, die besondere evangelistische Ereignisse organisieren, haben ein größeres Mitgliederwachstum als jene, die darauf verzichten.
 

Das geht aus einer Studie der größten protestantischen Kirche in den USA, des Bundes der Südlichen Baptisten, hervor. Sie wurde gemeinsam von Südwestlichen Baptistischen Theologischen Seminar (Fort Worth/Bundesstaat Texas) und dem Missionswerk für Nordamerika (NAMB/Alpharetta/Bundesstaat Georgia) unter 3.200 wachsenden Gemeinden durchgeführt. Besonders untersucht wurden zwei Gruppen von je 500 Gemeinden: In der ersten Gruppe kam im Jahr 2007 eine Gläubigentaufe auf je 35 Mitglieder, in der zweiten eine Taufe auf je 104 Mitglieder. Wie es bei der Vorstellung der Studie hieß, seien auch die Gemeinden der zweiten Gruppe deutlich stärker gewachsen als die meisten der rund 45.000 Gemeinden der Südlichen Baptisten.

Zuhörer werden zum Glauben eingeladen

Laut Jerry Pipes, NAMB-Teamleiter für Großevangelisationen, wachsen vor allem jene Gemeinden überdurchschnittlich, die mindestens einmal im Jahr eine Evangelisation organisieren. Zwei Drittel aller wachsenden Gemeinden setzten auf eine Kombination von Evangelisation und Schulung der Mitglieder, um im persönlichen Umfeld für den christlichen Glauben zu werben. Bewährt hätten sich auch Glaubenserneuerungsveranstaltungen, Freizeiten und Sportangebote.

Hoffen auf Umdenken

Ed Setzer (Nashville/Bundesstaat Tennessee), Leiter der Forschungsabteilung des baptistischen Verlags Lifeway, verwies auf eine Wechselwirkung zwischen der Organisation von Evangelisationen und der Bereitschaft von Gemeindemitgliedern, zum Glauben einzuladen. Veranstaltungen mobilisierten Christen, und mobilisierte Christen kümmerten sich um ihre Freunde. Pastor Frank Page (Taylors/Bundesstaat Süd Carolina), designierter Vorsitzender des Exekutivkomitees der Südlichen Baptisten, meinte, die Studie zeige, was viele Pastoren schon immer gewusst hätten: „Attraktive Veranstaltungen funktionieren.“ Er hoffe, dass nun auch in jenen Gemeinden ein Umdenken stattfinde, die sich von evangelistischen Veranstaltungen verabschiedet hätten. 2009 war die Mitgliederzahl der Südlichen Baptisten um 0,4 Prozent auf 16,2 Millionen gesunken.