25. Mai 2022

Methodistische Jugendliche gegen Homo-Segnungen

Quelle: idea.de

Berlin (idea) – 350 junge Methodisten aus 32 Ländern diskutierten sechs Tage lang in Berlin über die Zukunft ihrer Kirche. Das Treffen vom 21. bis 26. Juli diente zur Vorbereitung der Generalversammlung der weltweiten Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) 2012 in Tampa (US-Bundesstaat Florida).
 

Keine Mehrheit fand ein Antrag, in Ländern mit staatlich legitimierter „Homo-Ehe“ oder gleichgeschlechtlicher Partnerschaft es den Pastoren der Kirche freizustellen, solche Beziehungen zu segnen. „Vor allem die Delegierten aus Afrika und Asien konnten da nicht mit“, erläuterte die Bischöfin der EmK in Deutschland, Rosemarie Wenner (Frankfurt am Main), gegenüber idea. Mehrheitlich angenommen wurde ein Antrag, das Leben ungeborener Kinder im Mutterleib besser zu schützen. Auch Fragen des Umweltschutzes und des sexuellen Missbrauchs in der Kirche wurden angesprochen. Die Bischöfin hielt auf dem Treffen eine Bibelarbeit und nahm an Beratungen teil. Höhepunkt des Treffens war ein ökumenischer Gottesdienst im Berliner Dom, bei dem die Jugendreferentin im Gemeindejugendwerk des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (Baptisten- und Brüdergemeinden), Pastorin Mieke Bethke (Elstal bei Berlin), die Predigt hielt. Sie rief die Jugendlichen dazu auf, sich von der Idee, dass Gott einmal einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen wird, schon heute anstecken zu lassen. Es gelte, sich schon hier und jetzt für bessere Lebensverhältnisse einzusetzen. Unter anderem schlug sie vor, Aids-Waisen zu unterstützen und lernschwachen Kindern Nachhilfe zu erteilen.

Wenn nur wenige Menschen an Gott glauben

Auf dem Programm standen auch Besuche der Delegierten in Gemeinden der Region sowie in der KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen. Bei den Gemeindebesuchen wurden deutlich, dass die Jugendlichen über den Grad der Säkularisierung der deutschen Gesellschaft überrascht waren. Dass teilweise nur fünf Prozent der Einwohner eines Ortes an Gott glauben, sei für sie nicht nachvollziehbar, hieß es. Das Treffen in Berlin war das zweite seiner Art. Die erste Tagung wurde 2006 im südafrikanischen Johannesburg durchgeführt. Mit dem Jugend-Weltrat will die Generalkonferenz der weltweiten EmK Jugendliche und junge Erwachsene besser in ihre Strukturen einbinden. Berlin sei als Tagungsort gewählt worden, weil die Stadt auch ein Symbol der Einheit sei, sagte der Sekretär des Europäischen Methodistischen Jugendrates, Pastor Alexander von Wascinski (Stuttgart). Weltweit halten sich mehr als 60 Millionen Menschen zu methodistischen Gemeinden. Zur deutschen EmK gehören rund 56.000 Personen in 511 Gemeinden.