18. Mai 2022

Gelöbnis-Gegner besetzen Kirche in Stuttgart

Quelle: jungefreiheit.de

STUTTGART. Linke Demonstranten haben in Stuttgart eine Kirche besetzt. Sie protestierten damit gegen das geplante öffentliche Gelöbnis der Bundeswehr am 30. Juli in der Landeshauptstadt.

Laut Polizeiangaben hielt sich eine Gruppe von etwa 15 Personen bis zum Ende des Sonntagsgottesdienstes in der St. Eberhard-Kirche in der Stuttgarter Innenstadt auf. Die Demonstranten verteilten Flugblätter und hängten Plakate mit der Aufschrift „Du sollst nicht töten“ und „Bundeswehr-Gelöbnis verhindern!“ auf.

Als der Dekan die Gruppe aufforderte, die Kirche zu verlassen, weigerten sich die Demonstranten und kündigten an, bis zum 30. Juli in dem Gotteshaus ausharren zu wollen. An diesem Tag ist vor dem Gelöbnis in der St. Eberhard-Kirche ein Gottesdienst für die Rekruten geplant.

Die herbeigerufene Polizei trug daraufhin einige der Gelöbnisgegner aus der Kirche. Während die noch minderjährigen Demonstranten ihren Eltern übergeben wurden, blieben die erwachsenen Protestler bis zur Schließung der Kirche in Polizeigewahrsam. Etwa ein Drittel der Demonstranten sei der Polizei bekannt und dem linken Spektrum zuzurechnen, sagte ein Sprecher der Stuttgarter Polizei gegenüber der JUNGEN FREIHEIT.

Jusos wollen gemeinsam mit Linksextremisten Gelöbnis verhindern

Ein Sprecher der Kirchenbesetzer begründete die Aktion in einem Bericht auf dem linksextremen Internetportal Indymedia damit, daß durch den Gottesdienst als Teil des Gelöbnisses der Öffentlichkeit suggeriert werde, „die Bundeswehr hätte für ihr militärisches Agieren die Unterstützung der katholischen Kirche und deren Mitglieder“.

Seit Wochen ruft ein Bündnis aus linken und linksextremen Gruppen, Linkspartei, Jusos und Grüner Jugend dazu auf, das öffentliche Gelöbnis der Bundeswehr am 30. Juli auf dem Schloßplatz in Stuttgart zu stören und wenn möglich zu verhindern.

Die Polizei nimmt die Ankündigungen ernst. Auch, weil das Ereignis nach Ansicht der Behörden geeignet sein könnte, die linksextreme Szene über Stuttgart hinaus in ganz Baden-Württemberg zu mobilisieren. Mehrere Antifa-Gruppen aus verschiedenen Städten haben bereits angekündigt, mit eigenen Bussen in die Landeshauptstadt reisen zu wollen, um das Gelöbnis zu verhindern.

Mehrere CDU-Politiker verurteilten mittlerweile den Aufruf der Gelöbnisgegner. Der innenpolitische Sprecher der baden-württembergischen CDU-Landtagsfraktion, Hans Heinz, forderte zudem SPD und Grüne auf, ihre Nachwuchsorganisationen zur Ordnung zu rufen. (krk)