26. Oktober 2021

Physiker: Größe des Universums lässt Größe Gottes erahnen

Quelle: idea.de

v.l.: der Vorsitzende der Studiengemeinschaft Wort und Wissen, der sächsische Mediziner Henrik Ullrich, und Geschäftsführer Reinhard Junker. Foto: idea/Starke

Rehe (idea) – „Je mehr wir von der Natur entdecken, desto größer wird Gott.“ Diese Ansicht vertrat der Physikprofessor Thomas Schimmel (Karlsruhe) auf der Hauptkonferenz der Studiengemeinschaft Wort und Wissen, die vom 3. bis 6. Juni in Rehe (Westerwald) stattfand.
 

Nach seinen Worten sind die bis ins kleinste Detail abgestimmten Gesetzmäßigkeiten in der Natur ein Hinweis auf das Wirken eines Schöpfers. Der britische Physiker Paul Davies habe diese Feinabstimmung mit der Präzision eines Scharfschützen verglichen, der ein Ziel mit einem Zentimeter Durchmesser am anderen Ende des beobachtbaren Universums treffe. Schimmel zufolge kann die Wissenschaft die Naturgesetze lediglich verstehen, aber nicht sagen, woher die Spielregeln kommen. Zwar lasse die Größe des Universums die Größe des Schöpfers erahnen, man könne Gott aber nicht mit naturwissenschaftlichen Methoden beweisen. Deshalb dränge sich die Frage auf, wie der Mensch mit seinen begrenzten Erkenntnissen in einem riesigen Universum Gott finden könne. Die Botschaft der Bibel laute: „Nicht wir müssen Gott finden, Gott findet uns.“ Er habe sich dem Menschen in Jesus Christus zu erkennen gegeben: „Der große Gott kommt in meine kleine Welt.“ Im Blick auf das Verhältnis von Wissenschaft und Glaube zitierte Schimmel einen „Vater der modernen Physik“, Max Planck (1858-1947): „Wissenschaft und Glaube sind keine Gegensätze, sondern sie ergänzen und bedingen einander.“

Wissenschaftlicher Beirat tagte erstmals

An der Konferenz der Studiengemeinschaft nahmen rund 200 Personen teil, darunter etwa 60 Kinder und Jugendliche. Erstmals traf sich der neugeschaffene Wissenschaftliche Beirat, dem 13 Professoren aus dem In- und Ausland angehören. Ihre Fachgebiete reichen von den Naturwissenschaften über Informatik und Mathematik bis zur Theologie und den Wirtschaftswissenschaften. Wie der Vorsitzende der Studiengemeinschaft, der sächsische Mediziner Henrik Ullrich (Riesa), gegenüber idea sagte, sollen die Mitglieder des Gremiums die Arbeit von „Wort und Wissen“ kritisch begleiten und als respektable Gesprächspartner im Dialog mit der säkularen Wissenschaft fungieren. Ullrich zufolge betreibt die Studiengemeinschaft, die sechs hauptamtliche Mitarbeiter beschäftigt, eine solide wissenschaftliche Arbeit unter der Prämisse, dass die Welt einen Schöpfer hat. Die 225 Mitglieder seien größtenteils in akademischen Berufen tätig. Außerdem habe die Organisation über 10.000 Freunde, die monatlich über die Arbeit informiert würden.

„Schreckgespenst“ Kreationisten

Geschäftsführer Reinhard Junker (Baiersbronn/Schwarzwald) bezeichnete es als Hauptaufgabe der Studiengemeinschaft, von einem biblischen Verständnis her wissenschaftliche Erkenntnisse zu deuten. Dazu gehöre auch das kritische Hinterfragen der Evolutionstheorie, die davon ausgeht, dass sich das Leben ohne einen Schöpfer entwickelt hat. Junker zufolge versuchten Evolutionisten, die Befürworter der Schöpfungslehre in den Medien zu einem „Schreckgespenst“ aufzubauen, indem behauptet werde, dass Kreationisten immer mehr Zulauf hätten und gefährlich seien. Dies entspreche jedoch nicht der Wirklichkeit: „Das Interesse an unserer Arbeit ist leider bestenfalls gleichbleibend auf einem relativ niedrigen Niveau.“ Weitere Aufgabengebiete der Studiengemeinschaft sind laut Junker unter anderem die biblische Archäologie und die Wirtschaftsethik. Daneben gibt es Fachgruppen für Biologie, Geologie, Informatik, Physik-Astronomie und Wissenschaftstheorie.