28. Januar 2022

Familienexperten kritisieren Politik

Quelle: idea.de

Vorwurf: Ein-Kind-Familie wird gefördert. Foto: photos.com

Düsseldorf (idea) – Vertreter von Familienverbänden, Wissenschaftler und Mediziner haben die Familienpolitik der Bundesregierung kritisiert. Statt zunehmend staatliche Institutionen mit der Kindererziehung zu betrauen, sollten sich in erster Linie die Eltern um den Nachwuchs kümmern, hieß es auf dem Kongress „Das Geheimnis erfolgreicher Bildung“, der vom 11. bis 13. Juni in Düsseldorf stattfand.
 

Der Volks- und Betriebswirt Bertram Zitscher (Kiel) hielt der Politik vor, dass sie gezielt die „Ein-Kind-Familie“ fördere. Die Folge sei „ein hoher Verlust menschlicher Fähigkeiten und Sozialkompetenz“. Zitscher forderte die Weiterentwicklung der Sozialen Marktwirtschaft zu einer „Soziologischen Marktwirtschaft“, die verstärkt Familien mit mehreren Kindern in den Blick nehme. Der Leiter der Klinik Kinzigtal, Prof. Ulrich Egle (Gengenbach/Schwarzwald), sagte, die Mutter sei die ideale Hauptbezugsperson für ein Kind. Notfalls könne zwar jede andere einfühlsame und verbindlich verfügbare Person diese Aufgabe übernehmen, wichtig sei aber die Konstanz. „Das jährlich wechselnde Au-pair-Mädchen ist kein Ersatz“, sagte Egle vor den rund 250 Teilnehmern. Wer in jungen Jahren keine Hauptbezugsperson habe, bringe später geringeren Widerstand gegen Stress auf.

Fehlende Elternnähe Nährboden für Gewalt

Die britische Juristin Melanie Gill (Brighton/Südengland) warnte vor den Folgen für die Gesellschaft, wenn Kinder nicht mehr die nötige Nähe zu den Eltern und deren Fürsorge erleben. Wo diese Begriffe Fremdwörter seien, sei (Weiterlesen)