6. Dezember 2021

Theologe warnt vor krankmachenden Gottesbildern

Quelle: idea.de

Hans-Joachim Eckstein: Seelische Schäden durch Heilungs- und Wohlstandsversprechen.

Tübingen (idea) – Vor krankmachenden und selbstzerstörerischen Gottesbildern warnt der Theologe Prof. Hans-Joachim Eckstein (Tübingen).
 

Insbesondere die Vorstellung, bei genügend Gottvertrauen würden Christen in jedem Fall von Krankheiten geheilt oder mit Reichtum und Wohlstand gesegnet, könne schwere seelische Schäden anrichten, sagte Eckstein bei der Jahrestagung der Evangelischen Sammlung in Württemberg am 24. April in Tübingen. Ein solches Leistungsdenken sei der Bibel fremd. Die von Jesus Christus verkündigte Botschaft sei, dass Gott die Menschen „voraussetzungslos, aber keineswegs folgenlos“ liebe. Ziel sei eine vertrauensvolle Beziehung die eine Fülle lebensfördernder Impulse entfaltet. Ein gesunder Glaube zeichne sich dadurch aus, dass er Kraft gibt, in einem mit Jesus Christus verbundenen Leben auch Schwachheit, Krankheit und Sterben zu akzeptieren, so Eckstein.

Evangelische Sammlung will positive Entwicklungen fördern

Nach Angaben des Vorsitzenden der Evangelischen Sammlung, Pfarrer Werner Schmückle (Stuttgart), geht es der vor 41 Jahren gegründeten Vereinigung nach wie vor hauptsächlich um die rechte Verkündigung des Evangeliums. Allerdings habe sich die Arbeitsweise inzwischen gewandelt. Anstatt Abweichungen von der Bibel und den kirchlichen Bekenntnisschriften öffentlich zu kritisieren und erst dadurch einem größeren Publikum bekannt zu machen, konzentriere man sich heute eher auf die Förderung positiver Entwicklungen. Als Beispiel nannte Schmückle – hauptberuflich Leiter des württembergischen Amtes für missionarische Dienste – Initiativen zur Erneuerung des Gottesdienstes, zur Glaubensvermittlung unter kirchenfernen Erwachsenen und zur kirchlichen Bildungsverantwortung.

Prominentestes Mitglied: Synodalpräsidentin Christel Hausding

Durch die Neuwahl des Vorstands erhöhte sich der Frauenanteil in dem 15 Personen umfassenden Gremium von vier auf fünf. Erstmals dabei sind die Diplomtheologin Agnes Dannhorn (Stuttgart) und die Hausfrau Andrea Baur (Mössingen bei Tübingen), die auch den Vorstand des Albrecht-Bengel-Hauses vertritt. Prominenteste Frauen im Vorstand der Evangelischen Sammlung sind die Präsidentin der Landessynode, Christel Hausding (Langenau bei Ulm), und die Vorsitzende des synodalen Finanzausschusses, Inge Schnneider (Schwaikheim bei Waiblingen). Die Evangelische Sammlung repräsentiert rund 3.200 theologisch konservative Kirchenmitglieder.