6. Dezember 2021

Regierung im Jemen: Deutsche Geiseln leben

Quelle: idea.de

Angehörige planen großen Fürbitte-Gottesdienst.

Sanaa/Radebeul – Die im Jemen entführte Familie aus Sachsen ist nach Angaben der dortigen Regierung am Leben. Die Behörden unternähmen „ihr Äußerstes“, um in Zusammenarbeit mit der deutschen und der britischen Regierung die Freilassung der fünf Deutschen und des entführten Briten zu ereichen, sagte der stellvertretende Ministerpräsident Raschad al Alimi Medienberichten zufolge am 11. April vor ausländischen Journalisten.
 

Er machte „Terrorismus und Extremismus“ im Norden des Landes für die Entführung verantwortlich. Das Ehepaar und seine drei kleinen Kinder waren im Juni 2009 verschleppt worden, zusammen mit zwei Pflegehelferinnen aus Niedersachsen, einem Briten und einer Südkoreanerin. Die beiden Deutschen Anita Grünwald (24) und Rita Stumpp (26) sowie die Lehrerin Um Young-Sun waren wenig später tot aufgefunden worden. Seitdem fehlt von der Familie und dem Briten jede Spur. Die jemenitische Regierung macht eine schiitische Rebellengruppe für die Entführung verantwortlich. Ein lokaler Stammesführer soll hingegen erklärt haben, das Terrornetzwerk El Kaida stecke hinter der Tat.

Am 12. Juni jährt sich die Entführung

Die Angehörigen der entführten Familie planen indes einen großen Fürbitte-Gottesdienst. Wie der Schwager von Familienvater Johannes Hentschel, Pastor Reinhard Pötschke (Radebeul), gegenüber idea sagte, soll er am 12. Juni – dem Jahrestag der Entführung – um 18 Uhr in der Michaeliskirche in Bautzen stattfinden. Sie war lange Zeit Heimatgemeinde von Sabine Hentschel. „Wir planen einen großen Bittgottesdienst“, erklärte Pötschke. „Vielleicht wird es ja auch ein Dankgottesdienst, nur hoffentlich kein Gedenkgottesdienst.“ Eingeladen seien alle Christen. Wie Pötschke weiter sagte, sei die gesamte Familie überwältigt davon, wie viele Christen in ganz Deutschland für die fünf Entführten beteten. Immer wieder meldeten sich Menschen, „einfach um uns zu sagen, dass sie für Johannes und seine Familie beten“, so der Pastor. „Das schenkt auch uns immer wieder neue Kraft und Hoffnung.“