28. Oktober 2021

Missbrauch und der „Runde Tisch“

Gespräch am Runden Tisch

(TS) In Anbetracht der an die Öffentlichkeit gelangten Missbrauchsfälle der vergangenen Wochen hat Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) ihre Arbeit am „Runden Tisch“ aufgenommen.
 

Insbesondere Schulen sollen in die Prävention einbezogen werden. Eltern will man „sensibilisieren“, damit sie bereits erste Hinweise auf evantuellen Missbrauch richtig einordnen können. 61 Vertreter aus Politik, Verbänden und den Kirchen diskutierten hinter verschlossenen Türen. Die Bilanz der Ministerin nach mehr als drei Stunden: „Wir fangen nicht bei Null an… Es gibt vieles, auf dem wir aufbauen können.“

Bewertung des Gespräches
Es sein eine „sachliche und facettenreiche“ Gesprächsrunde gewesen, so Schröder. Handlungsrichtlinien sollen dazu dienen, junge Menschen zu stärken, damit sie nicht zu Opfern werden. Gleichzeitig gelte es, potentielle Täter frühzeitig zu erkennen und zu therapieren, damit sie nicht erst zu Tätern werden. Die Arbeit des „Runden Tisches“ werde in drei Arbeitsgruppen fortgesetzt: Prävention, Rechtsfragen und Maßnahmen zur Verbesserung der Forschung, wie beispielsweise wie Pädophile zu behandeln sind. Insgesamt trage, so Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) der „runde Tisch“ zur Enttabuisierung des Themas „sexueller Missbrauch“ bei.

Erster „Runder Tisch“ in Polen
Ein „Runder Tisch“ wird als symbolische Sitzordnung zur Bewältigung von Krisen eingesetzt, an dem unterschiedliche Interessenvertreter ohne Hierarchie oder Vorsitzenden einen von allen Seiten anerkannten Kompromiss finden wollen. Das erste Treffen an einem „Runder Tisch“ fand am 6. Februar 1989 in Polen statt, als die Gespräche in der Überleitung vom sozialistischen Staat zur demokratischen Republik stattfanden.