28. Mai 2022

Katholische Kirche büßt mehr Vertrauen ein als evangelische

Quelle: idea.de

Missbrauchskandal schädigt Ansehen des Papstes und seiner Kirche.

Hamburg (idea) – Der Missbrauchsskandal schadet der katholischen Kirche mehr als der evangelischen. Das ist das Ergebnis einer Forsa-Umfrage im Auftrag des Magazins „Stern“ (Hamburg), die am 24. März veröffentlicht wurde.
 

Demnach sprechen 17 Prozent der 1.508 Befragten der katholischen Kirche ihr Vertrauen aus. Papst Benedikt XVI. genießt bei etwa jedem vierten Befragten Zustimmung. Sechs Wochen zuvor hatten noch 29 Prozent der katholischen Kirche ihr Vertrauen bekundet und 38 Prozent dem Papst. Auch unter Katholiken verliert die Kirche Ansehen: Vertrauten Ende Januar 62 Prozent dem Papst und 56 Prozent der Kirche, sind es nun 39 bzw. 34 Prozent. Die evangelische Kirche steht besser da: Auch nach dem Rücktritt der EKD-Ratsvorsitzenden, Landesbischöfin a.D. Margot Käßmann (Hannover), wegen einer Trunkenheitsfahrt bringen ihr 42 Prozent aller Deutschen Vertrauen entgegen; Ende Januar waren es 44 Prozent. Betrachtet man nur die Protestanten, stieg der Anteil mit 65 Prozent gegenüber der vorherigen Befragung (64 Prozent) leicht an. Die jüngste Befragung wurde vom 17. bis 19. März durchgeführt. Nachdem anfangs vor allem über Missbrauchsvorwürfe in katholischen Einrichtungen berichtet worden war, kommen nun auch immer mehr Verdachtsfälle aus dem Raum der evangelischen Kirche ans Licht.