24. Oktober 2021

Synode nimmt Bischöfin gegen Kritik in Schutz

Quelle: idea.de

Die Bischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Ilse Junkermann, hatte für eine Versöhnung mit ehemaligen Stasi-Spitzeln plädiert.

Wittenberg (idea) – Die Synode der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland hat Bischöfin Ilse Junkermann (Magdeburg) gegen Kritik in Schutz genommen.

 

Die Kirchenleiterin hatte sich am 18. November vor der Synode in der Lutherstadt Wittenberg für eine Versöhnung mit den einstigen Spitzeln der Staatsicherheit ausgesprochen. Die Landesbeauftragten für Stasi-Unterlagen in Sachsen-Anhalt und Thüringen reagierten mit Unverständnis. Die thüringische Beauftragte, Hildigund Neubert (Erfurt), sagte, viele ehemalige Täter wollten eine „pauschale Vergebung“ ohne vorherige Reue und Buße. Wenn Kirche auf der Seite der Schwachen stehen wolle, sollte sie sich lieber dafür einsetzen, dass Opfern der DDR-Diktatur endlich zu ihrem Recht verholfen werde, etwa angemessenen Renten. Neuberts Kollege aus Sachsen-Anhalt, Gerhard Ruden (Magdeburg), sagte, für Versöhnung brauche es einen Partner, der sich seiner Verantwortung für die Vergangenheit stelle. Unter ehemaligen Verantwortungsträgern von SED und Staatssicherheit sei weithin das Gegenteil der Fall. Sie rechtfertigten Wahlbetrug, Mauertote und die Rechtsordnung der DDR im Nachhinein.

Synode: Schritte der Versöhnung gehen

In einem Beschluss der Synode, deren Tagung am 21. November zu Ende ging, heißt es: „Wir unterstützen ausdrücklich, dass die Landesbischöfin den Gedanken der Versöhnung im Sinne der Rechtfertigung aus dem Glauben an Jesus Christus aufgenommen hat. Für den weiteren Weg unserer Gesellschaft ist es erforderlich, Kirche auch für die anderen zu sein. Der Bericht bestärkt uns, Schritte der Versöhnung zu gehen.“