29. Juni 2022

Staatsanwaltschaft ermittelt weiter gegen ZDF

Quelle: idea.de

Anzeigen nach Beitrag über Evangelikale wegen Verdachts auf Volksverhetzung.

Mainz (idea) – Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Mainz gegen das ZDF wegen des Verdachts auf Volksverhetzung gehen weiter. Das bestätigte ein Sprecher der Behörde auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea.
 

Die Staatsanwaltschaft werte zurzeit den umstrittenen Beitrag „Sterben für Jesus – Missionieren als Abenteuer“ des ZDF-Magazins „Frontal 21“ vom 4. August und eine Stellungnahme des öffentlich-rechtlichen Senders aus. In dem Beitrag hatten die Verfasser Arndt Ginzel, Martin Kraushaar und Ulrich Stoll Evangelikale in die Nähe islamistischer Selbstmordattentäter gerückt. Daraufhin waren bei der Staatsanwaltschaft mehrere Strafanzeigen eingegangen, unter anderem von dem Verleger Ulrich Weyel (Gießen) und dem ehrenamtlichen Geschäftsführer des Freien Evangelischen Regionalverbands Hannoversch Münden, Karl-Heinz Schröder. Ihrer Ansicht nach haben die Autoren den falschen Eindruck erweckt, Evangelikale seien dasselbe wie „terroristische, radikale und verfassungsfeindliche Organisationen“. Die Verantwortlichen der Sendung hätten in der Bevölkerung „Hass, Herabwürdigung und massive Vorbehalte“ gegen Christen geweckt, die in der Sendung pauschal als „evangelikal“ diskreditiert und dadurch massiv in ihrem öffentlichen Auftrag behindert worden seien. Anlass für die umstrittene Berichterstattung war die Entführung von neun Christen im Jemen. Drei von ihnen – eine Koreanerin und zwei junge Frauen aus Deutschland – waren am 15. Juni ermordet aufgefunden worden; von den anderen Entführten fehlt bislang jede Spur.