20. Oktober 2021

Junge-Union-Chef: Linkspartei hat nichts aus DDR gelernt

Quelle: idea.de

Der Bundesvorsitzende der Jungen Union, Philipp Mißfelder plädiert für eine inhaltliche Auseinandersetzung mit SED-Fortsetzungspartei.

Wetzlar (idea) – Die Union muss sich inhaltlich mit der Linkspartei auseinandersetzen. Dafür plädiert der Bundesvorsitzende der Jungen Union, Philipp Mißfelder (Berlin). Die SED-Fortsetzungspartei habe aus dem Scheitern der DDR nichts gelernt; sie wolle statt der freiheitlich-demokratischen Grundordnung den Sozialismus einführen, sagte der 30-jährige Bundestagsabgeordnete gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea nach einem Gespräch mit Journalisten im Christlichen Medienhaus in Wetzlar.
 

Laut Mißfelder, der dem Präsidium der CDU angehört, müssen die demokratischen Parteien verhindern, dass die Linke politische Verantwortung übernimmt. Insbesondere die SPD müsse aufhören, die Linke hoffähig zu machen, indem sie sie als möglichen Koalitionspartner ansehe. Mißfelder: „Hessens Ministerpräsident Roland Koch hat recht: Steinmeier ist in dieser Frage nicht zu trauen.“ Das „Ypsilanti-Gen“ stecke auch in der Bundes-SPD. Sie würde nach Mißfelders Überzeugung eine rot-rot-grüne Koalition auch im Bund eingehen, wenn sie die Möglichkeit dazu bekäme.

Die Linke ist im Kern die alte SED

Der Chef der Jungen Union bezeichnet die Linke als SED-Fortsetzungspartei. Das werde insbesondere bei ihrem Führungspersonal deutlich: „Gregor Gysi war seit Dezember 1989 Vorsitzender der SED, und über 50 Prozent ihrer Mitglieder waren in der SED.“ Zu Recht weise Hubertus Knabe, als Leiter der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen ein Experte für die DDR-Diktatur und die Verbrechen der Staatssicherheit, unermüdlich darauf hin, dass die Linkspartei personell, organisatorisch und finanziell das Erbe Erich Honeckers angetreten hat. Obwohl sie sich mehrfach umbenannt habe, sei sie die alte SED.

Abtreibung: Kirchen dürfen nicht resignieren

Im Gespräch mit Journalisten von idea, ERF Medien (Evangeliums-Rundfunk) und dem Christlichen Medienverbund KEP (Konferenz Evangelikaler Publizisten) ging Mißfelder auch auf das Thema Abtreibung ein. Jeder Schwangerschaftsabbruch sei einer zu viel. Er wolle die Diskussion um den Schutz des Lebens aber nicht anklagend führen: „Wir dürfen die jungen Frauen, die zum Teil sehr verzweifelt sind, weil sie Angst haben, beispielsweise als Alleinerziehende stigmatisiert zu werden, nicht alleine lassen.“ Man müsse ihnen etwa durch die Möglichkeit der Freigabe zur Adoption deutlich machen, was der Respekt von dem Schutz des Lebens in jeder Phase gebiete. Es sei ein Armutszeugnis, „dass in unserer reichen Gesellschaft junge Frauen alleine gelassen werden, die Hilfe suchen“. Ein Ja zu Kindern, zur Familie und zum Schutz des Lebens sei gesellschaftlich notwendig. Die Kirchen müssten sich in diese Debatte stärker einbringen und dürften nicht resignieren, sagte der bekennende katholische Christ.