27. Januar 2022

Satansmessen im Wasserschloss?

Quelle: idea.de

Evangelist in Sorge – Schwarze Magie als Rollenspiel.

Kassel (idea) – Finden unter dem Deckmantel mittelalterliche Rollenspiele in Nordhessen Satansmessen statt? Diese Sorge äußert der Evangelist und Musiker Arno Backhaus (Calden bei Kassel). Vor kurzem besuchte er das Wasserschloss Wülmersen, einen ehemaligen Gutshof im nordhessischen Trendelburg.

 
2005 hatte der Landkreis Kassel mit seinem Eigenbetrieb „Jugend- und Freizeiteinrichtungen“ das Wasserschloss übernommen. Als Backhaus und seine Familie das Schloss besuchten, waren die Räumlichkeiten vermietet. Es habe ein Treffen mit rund 200 Teilnehmern in mittelalterlichen Gewändern stattgefunden. In den Räumen fand Backhaus zahlreiche Totenköpfe und Kultgegenstände. „Wir waren schockiert“, sagte er gegenüber idea. Er habe eine Anfrage an die zuständigen Stellen des Landkreises Kassel gestellt. Doch die Antwort habe seine Sorgen nicht ausräumen können. Man lasse bei der Vermietung „nur seriös erscheinende Gruppen“ zu. „Selbstverständlich ist es jedoch nicht immer möglich, unlautere Absichten von Gruppen auf Anhieb zu erkennen“, heißt es im Brief der „Abteilung Gästehäuser“ des Kreises. Die Mieter des Schlosses an dem Wochenende hätten „glaubhaft versichert, dass keinerlei Zusammenhänge mit Satansmessen oder Germanenkult“ bestünden. Man habe aber Fantasy-Geschichten nachgespielt, „die offenbar auch die Darstellung schwarzer und weißer Magie umfassen“. Damit erklärten sich die skurrilen Requisiten. Backhaus zeigt sich gegenüber idea entsetzt: „Mit schwarzer und weißer Magie spielt man nicht.“ Christen wüssten, dass es einen Gegenspieler Gottes, den Teufel, gebe. Spiele mit ihm, auch wenn er nur zum Spaß beschworen werde, könnten in psychische Abhängigkeiten führen. Backhaus wünscht sich eine größere Sensibilität sowohl bei den Teilnehmern solcher Rollenspiele wie auch beim Kreis Kassel als Vermieter des Wasserschlosses.