21. Januar 2022

Terrorismus mit Weitergabe des Evangeliums bekämpfen

Quelle: idea.de
 

Bruder Andrew plädiert für Liebe gegenüber Muslimen.

O l d e n b u r g (idea) – Der einzige Weg, den internationalen Terrorismus wirksam zu bekämpfen, ist die Weitergabe des Evangeliums. Diese Ansicht vertritt der Gründer des Hilfswerks für verfolgte Christen „Open Doors“, der Holländer Anne van der Bijl. Der 80-Jährige sprach am 10. April beim Europäischen Jugendmissionskongress „mission-net“ in Oldenburg.

 
Bis zum 13. April treffen sich dabei rund 3.000 Jugendliche aus ganz Europa, um sich für einen missionarischen Lebensstil motivieren zu lassen. Nach Ansicht des als „Bruder Andrew“ bekannt gewordenen Missionsexperten haben die Christen in Europa verlernt, auf die provokante Frage, wer denn Gott überhaupt sei, eine Antwort zu geben. In einer Zeit der Toleranz und des Liberalismus habe man offenbar eine Scheu, dazu Stellung zu nehmen. Er frage sich, ob die Evangelikalen eine Liste von denen hätten, die sie nicht im Himmel sehen wollen. „Oder hast du heute schon für Osama bin Laden gebetet? Nein, hast du nicht! Deswegen ist er das, was er ist“, so Bruder Andrew. Christen sollten auch den Muslimen mit Liebe begegnen. Statt in ihnen potenzielle Terroristen zu sehen, solle man daran denken, dass Jesus auch für sie gestorben ist. Bruder Andrew berichtete von seinen Auftritten vor Anhängern der Hamas und der Taliban, bei denen immer wieder Teilnehmer um eine Bibel gebeten hätten. Allein in Afghanistan habe „Open Doors“ inzwischen Kontakt zu 10.000 Christen, die bereits zwei Bibelschulen gegründet hätten. Das Christentum sei dort stetig am wachsen und nicht aufzuhalten.

 
Standing Ovations für Susanne Geske
Für große Anteilnahme sorgte auf dem Missionskongress das Zeugnis von Susanne Geske (Malatya/Türkei), die im Frühjahr 2007 ihren Mann bei einem Attentat verloren hatte. Am 18. April 2007 hatten vermutlich muslimische Extremisten den Deutschen Tilmann Geske sowie die beiden türkischen Christen Necati Aydin und Ugur Yuksel brutal getötet. Der damals 45-Jährige hatte in der Türkei als Übersetzer und Theologe in einem Bibelverlag gearbeitet. Bereits kurz nach der Tat hatte Susanne Geske im türkischen Fernsehen erklärt, dass sie den Mördern vergebe. Sie habe keinerlei Rachegedanken. Wie sie nun in Oldenburg sagte, habe sie vor dem Ereignis einmal einen Traum gehabt, in dem sie im Fernsehen ihren Glauben an Jesus Christus bezeugte. Damals habe sie diesen Traum für eine unrealistische Vorstellung gehalten. Nach der Tat habe sich diese Vision aber bewahrheitet. Wie Susanne Geske weiter sagte, habe sie sich trotz des Mordes an ihrem Mann entschieden, mit ihren drei Kindern in Malatya zu bleiben. Viele Bewohner der Stadt hätten dies als Beweis angesehen, dass sie die Menschen wirklich liebgewonnen habe. Am Ende ihres Berichts zeigten die Teilnehmer mit viel Applaus und Standing Ovations ihre Hochachtung gegenüber dem Zeugnis von Susanne Geske.