28. November 2021

Die sächsische Landeskirche ist nicht „umgekippt“

Quelle: idea.de

Der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, Carsten Rentzing. Foto: Thomas Schneider/agwelt

Dresden (idea) – Der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, Carsten Rentzing (Dresden), wird auch künftig „niemandem dazu raten, gleichgeschlechtliche Partnerschaften öffentlich zu segnen“. Das sagte er auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea.

Hintergrund ist der jüngste Beschluss der sächsischen Kirchenleitung. Danach sind gottesdienstliche Segnungen Homosexueller in eingetragenen Lebenspartnerschaften ab dem kommenden Jahr auch in der sächsischen Landeskirche möglich. Voraussetzung ist, dass sich Pfarrerinnen oder Pfarrer hierzu bereit erklären. Wie Rentzing sagte, gibt es innerhalb der Kirchenleitung seit langem eine Mehrheit für eine weitgehende Segnungsregelung: „Am Ende ist man meinem Vorschlag gefolgt, kein allgemeines Recht auf eine Segnung in der Landeskirche zu installieren, sondern eine an die Gewissen der Pfarrerinnen und Pfarrer gebundene Einzelfallregelung.“ Das bedeute, dass die Landeskirche an dieser Stelle nicht „umgekippt“ sei. Die Regelung beschreibe lediglich den Status quo: „Dieser ist zwar unbefriedigend, schafft aber einen Modus vivendi, der dem Heiligen Geist die Chance gibt, uns ein gemeinsames Wort zu schenken.“

An seiner persönlichen Auffassung zur Segnung homosexueller Partnerschaften habe sich nichts geändert, betonte Rentzing. Er lehne sie nach wie vor ab. Gemeindemitgliedern, die wegen des Kirchenleitungsbeschlusses nun mit dem Gedanken spielten, aus der Kirche auszutreten, wolle er sagen… [Weiterlesen]