26. Januar 2022

AfD kritisiert Ausladung von Bürgerrechtlerin Lengsfeld

Quelle: jungefreiheit.de

Vera Lengsfeld. Foto: facebook.com

DRESDEN. Die sächsische AfD-Chefin Frauke Petry hat die Ausladung der ehemaligen DDR-Bürgerrechtlerin Vera Lengsfeld von den „Tagen der Demokratie und Toleranz“ in Zwickau scharf kritisiert. „Dieser Fall ist ein weiterer Beweis, dafür daß in Deutschland inzwischen Denunziation und Duckmäusertum um sich greifen und echte Demokratie und echte Toleranz zu ersticken drohen“, teilte Petry mit.

Ursprünglich hätte Lengsfeld am gestrigen Montag die Eröffnungsrede der Demokratietage halten sollen. Hierzu war sie bereits im vergangenen Jahr eingeladen worden. Vergangenen Freitag wurde sie dann von den Veranstaltern aber informiert, daß sie als Rednerin nicht mehr erwünscht sei.

Linke kritisieren Lengsfeld als „Pegida-Versteherin“

„Vera Lengsfeld hat sich offensichtlich Positionen angeeignet, die das Bündnis für Demokratie und Toleranz der Zwickauer Region nicht akzeptiert“, teilte das Bündnis für Demokratie und Toleranz der Zwickauer Region mit. Zuvor hatte sich die linke Gruppierung „Grass Lifter“ über den geplanten Vortrag Lengsfelds empört. Lengsfeld, so die Kritik, sei eine „Pegida-Versteherin“.

„Grass Lifter“ bezeichnet sich selbst als „freie Künstlergruppe, die sich zusammengefunden hat, um Aufarbeitung, Erinnerung und Aufklärung über den NSU in Zwickau, Chemnitz und Sachsen zu stärken“. Die Gruppe warf der ehemaligen DDR-Bürgerrechtlerin vor, „in obskuren Blogs für ihr Verständnis für die islamkritische und rassistische Pegidabewegung gefeiert“ zu werden.

Lengsfeld nannte ihre Auslandung in einem offenen Brief auf der Internetseite „Achse des Guten“ einen „undurchdachte und panische Entscheidung“, die völlig ungerechtfertigt sei und jeder Grundlage entbehre. „Demokratie lebt von Rede und Gegenrede, Austausch und Abwägung von Argumenten. Denunziation, Ausgrenzung und Verbote sind Gift für eine offene Gesellschaft“, schrieb die frühere CDU-Bundestagsabgeordnete.